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Experimentalsystem intelligente assistive Lebensumgebungen

Fachliche Zuordnung Systemtechnik
Förderung Förderung in 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 238535776
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Technischen Assistenzsystemen wird im Allgemeinen (häufig unter dem Sammelbegriff Ambient Assisted Living, AAL) ein hohes Potential zur Förderung der Teilhabe und Autonomie von älteren und pflegebedürftigen Menschen sowie Menschen mit Behinderung zugeschrieben. Allerdings klafft zwischen den Ansprüchen des Forschungsfeldes und der tatsächlichen Anwendung neuer technischer Unterstützungssysteme in der Versorgungspraxis eine große Lücke. Beispiele für die dabei identifizierten Barrieren reichen von technischen Aspekten wie z.B. mangelnder Interoperabilität oder schlechter Usability über Nutzerbarrieren wie z.B. ethischen Aspekten oder Qualifikationsdefizite bis hin zu Marktbarrieren wie fehlenden Informations-, Beratungs- und Vertriebsstrukturen. Häufig muss auch festgestellt werden, dass technikgetriebene Entwicklungen an den eigentlichen Bedarfen der Anwender*innen vorbeigehen. Ziel der Forschungsarbeiten des Instituts Mensch, Technik, und Teilhabe an der Hochschule Furtwangen unter Nutzung des Gerätes „Experimentalsystems Intelligente Lebensumgebungen“ (ExIAL) ist in diesem Kontext, eine bedarfsgerechte Technikgestaltung zu unterstützen, Nutzende über Partizipative Ansätze in Forschungsprojekte einzubinden, Technische Assistenzsysteme unter realistischen Bedingungen zu evaluieren und Barrieren für den Transfer und die Adoption von technischen Assistenzsystemen in der Praxis zu überwinden. Wichtige Ergebnisse der Forschungsarbeiten mit Bezug zum ExIAL sind in diesem Kontext: Die Untersuchung von methodischen Ansätzen zur nutzerzentrierten und bedarfsgerechten Entwicklung technischer Assistenzsystemen in interdisziplinären Projektkontexten. Hierbei wurde u.a. untersucht, wie Experimentalsysteme wie das ExIAL genutzt werden können, um mit partizipativen Ansätzen Anwendungsszenarien für den Technikeinsatz zu identifizieren und zu validieren. Das Experimentalsystem wurde in verschiedenen Projekten zur Evaluation von Anwendungsszenarien (insbesondere in Bezug auf Usability-Aspekte und Akzeptanz) technischer Assistenz eingesetzt, u.a. im Kontext des Technikeinsatzes in der Erinnerungspflege von Menschen mit Demenz, der Nutzung häuslicher Monitoringsysteme zur Unterstützung ambulanter Pflegeprozesse oder auch der Nutzung von Telepräsenzsystemen in Pflegeprozessen. Im Kontext intelligenter Lebensumgebungen spielt die Interoperabilität verschiedener Teilsysteme eine große Rolle, welche typischerweise über entsprechende Softwaresysteme (sog. Middleware- Systeme) zur Integration erreicht wird. Für die Validierung von Forschungsarbeiten entsprechender Middleware-Systeme wurde das Experimentalsystem eingesetzt. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf der Open-Source-Middleware „openHAB“. Eine wichtige Rolle bei der Überwindung von Innovationsbarrieren für den Technikeinsatz in Pflege und Betreuung spielen Informations- und Beratungsstrukturen sowie Qualifizierungsmaßnahmen in Gesundheits- und Sozialberufen. Entsprechend wurde in Forschungsarbeiten untersucht, wie Experimentalumgebungen wie das ExIAL zum Wissenstransfer und zur Qualifizierung eingesetzt werden können.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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