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Landschaftswandel in der südlichen Levante während des Holozäns im Kontext von Staubablagerung und Landnutzung

Antragsteller Dr. Bernhard Lucke
Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 238313484
 
Bislang ist wenig über die Landschaftsentwicklung der südlichen Levante während des Holozäns bekannt, und die Zusammenhänge zwischen Landschaftsveränderungen, menschlicher Aktivität, und Fluktuationen des Klimas sind weitgehend unklar. Die gut untersuchten Lössablagerungen des Negev in Südisrael dokumentieren hauptsächlich pleistozäne Umweltveränderungen, während Löss in Südjordanien zwar postuliert, aber kaum untersucht wurde. Trotz der experimentellen Arbeiten zur Funktionsweise von Terrassensystemen im Negev sind der Zweck und die Konstruktionskonzepte antiker landwirtschaftlicher Terrassen in der südlichen Levante noch weitgehend unbekannt. Das Projekt nähert sich diesen Fragen über eine vergleichende Untersuchung verschiedener geoarchäologischer Archive entlang eines regionalen Transekts. Systematische Vergleiche von Sedimenten in unterschiedlichen archäologischen Strukturen (Ruinen auf Hügelkuppen, Zisternen, und Terrassen) und natürlichen Sedimenten entlang von Catenen in Einzugsgebieten werden nahe den Stätten von Horvat Haluqim und Jabal Haroun durchgeführt. Der zeitliche Fokus liegt auf der Eisenzeit bis byzantinischen Periode, von denen viele geoarchäologische Strukturen erhalten sind. Sedimentcharakteristika werden bezüglich abweichender Landschafts-Situationen, möglicher lokaler Umlagerungen, und unterschiedlicher Positionen auf möglichen Trajektorien des Ferntransports von Staub hin untersucht. Sie werden darüber hinaus mit Staub von ausgewählten heutigen Staubstürmen und spätpleistozänem Löss verglichen. Intensive surveys des archäologischen Materials auf alten Terrassensystemen mit Bezug auf die Art der Terrassenanlage, der Geomorphologie, der Sedimentkörper, und möglicher Bodenentwicklung in den Sedimenten werden für ein besseres Verständnis der antiken Landnutzung durchgeführt. Der Vergleich dieser Archive wird eine partielle Rekonstruktion von Sedimentationsprozessen in den Einzugsgebieten für ausgewählte Zeiträume ermöglichen, und wird zu einer besseren Einschätzung der Eignung pleistozäner Sedimente für eine Modellierung Holozäner Klimaveränderungen führen. Darüber hinaus trägt der systematische survey der Terrassensysteme zu einem besseren Verständnis der Zeiträume, Konzepte, und Auswirkungen der historischen Landnutzung in der südlichen Levante bei.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Israel, Jordanien
 
 

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