Detailseite
Neue adaptive Optiken für die ophthalmologische Bildgebung und Funktionsprüfung: Untersuchung visueller Funktion und Dysfunktion auf Einzelzellebene
Antragsteller
Dr. Wolf Harmening
Fachliche Zuordnung
Augenheilkunde
Förderung
Förderung von 2013 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 237915741
Unser Verständnis des Sehapparates und dessen Erkrankungen ist maßgeblich durch Schlüsselentwicklungen in der ophthalmologischen Bildgebung bestimmt. So ist zum Beispiel die Anwendung einer niedrig-kohärenz Interferometrie in der Bildgebung von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung der Optischen Kohärenz Tomographie (OCT) gewesen. OCT Technik hat die ophthalmologische Forschung und klinische Vorgehensweise revolutioniert. Neueste Fortschritte in der Wellenfrontmessung und –korrektur machen es heute möglich, einzelne Photorezeptoren der Netzhaut im lebenden Auge in Echtzeit darzustellen. Dies wurde insbesondere durch den Einsatz von adaptiven Optiken ermöglicht – eine Technologie die der Astronomie entliehen wurde, wo sie die Auflösung von Spiegelteleskopen maximiert. Das adaptive Rasterlaserophthalmoskop (AOSLO) ist die nächste Spitzentechnologie, die es Medizinern und Grundlagenforschern ermöglichen wird die Netzhaut mit extremer Detailschärfe sichtbar zu machen, und ihre Funktion auf der Ebene einzelner Nervenzellen im lebenden Auge zu untersuchen. Das Ziel dieses Antrages ist es, die AOSLO Technologie in einer klinischen Umgebung zu etablieren. Dadurch können Krankheitsverläufe früher als bisher erkannt und pharmakologische Intervention auf Zellebene bewertet werden. Durch die AOSLO Technologie kann außerdem bei der Evaluierung der Wirksamkeit neuer Behandlungsstrategien der Rückgriff auf Tiermodelle verringert und auf langwierige und dadurch ineffiziente histologische Untersuchung verzichtet werden. Der mikroskopische Zugang zu einzelnen Neuronen im lebenden Gewebe stellt ein Quantensprung in der Sehforschung dar, und wird neue Wege in der Grundlagenforschung und klinischen Forschung des Sehens eröffnen.
DFG-Verfahren
Emmy Noether-Nachwuchsgruppen