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Religiöse Friedenswahrung und Friedensstiftung in Europa (1500-1800):Digitale Quellenedition frühneuzeitlicher Religionsfrieden

Antragstellerinnen / Antragsteller Professorin Dr. Irene Dingel; Professor Dr. Thomas Stäcker
Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Frühneuzeitliche Geschichte
Förderung Förderung von 2013 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 237841745
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ausgangspunkt für das Projekt war der Befund, dass frühneuzeitliche »Religionsfrieden« bisher weder systematisch erschlossen, noch ediert und ausgewertet wurden. Unter »Religionsfrieden« – so die zugrunde gelegte Definition – sind insbesondere die in der Folge der Ausbreitung der Reformation europaweit promulgierten innerchristlichen rechtlichen Regelungen zu verstehen, mit denen ein qualitativ neuer Rechtsstatus zwischen zwei oder mehr Religionsparteien festgelegt wurde. Diese in verschiedenen Rechtsformen konkretisierten Regelungen waren meist auf die Wiederherstellung der Einheit im Glauben hin orientiert. Sie enthielten spezifische Bestimmungen zu Glaubens- und Kultusfreiheit für die Religionsparteien, zur Zulassung zu bestimmten Rechten für ihre Angehörigen und regelten den Besitz der Kirchengüter. Sie zielten auf ein (dauerhaft) friedliches Zusammenleben und stellten einen wichtigen Aspekt der sich kontinuierlich entfaltenden gesamteuropäischen Friedensrechtspraxis in der Frühen Neuzeit dar. Obwohl immer wieder einzelne solcher Religionsfrieden ediert wurden – etwa in Friedensvertragssammlungen v.a. des 18. Jahrhunderts oder in neueren, jedoch auf nationale Perspektiven verengten Einzeleditionen – fehlt eine wissenschaftlich fundierte Textgrundlage, die sowohl zeitlich die gesamte Frühe Neuzeit umfasst, als auch geographisch-politisch ganz Europa abdeckt und so eine vergleichende Erforschung frühneuzeitlicher Religionsfrieden ermöglicht. Dieses seit langem in der Forschung thematisierte Desiderat griff das Projekt auf Mit den erzielten Ergebnissen hat das Projekt schon jetzt einen substantiellen Beitrag zur Erforschung frühneuzeitlicher Religionsfrieden in einer gesamteuropäischen Perspektive geleistet. In einem bisher nicht erreichten Umfang hat es Texte und Forschungsdaten nach den neuesten und dynamisch sich entwickelnden Standards der digitalen Editorik zur Verfügung gestellt, die nun von der scientific community genutzt werden können. Durch die Zusammenführung ausgewählter Quellentexte aus dem gesamten »Kommunikationsraum Europa« samt zeitgenössischer Übersetzungen, denen teilweise moderne Übertragungen zur Seite gestellt wurden, ermöglicht die Edition weitere Forschungen zur vergleichenden Geschichte der Religionsfreiheit. Der Projektverlauf wurde durch die rasanten Entwicklungen in den Digital Humanities und durch signifikante externe Faktoren beeinflusst. Mit dem Wechsel der Edition an das an der ULB Darmstadt im Aufbau befindliche »Zentrum für digitale Editionen in Darmstadt (ZEiD)« sowie durch die Einrichtung eines »Digital Labs« am IEG Mainz lag der Entschluss nahe, sich von dem nicht mehr zeitgemäßen, hybriden Charakter der Edition zu verabschieden und sie grundsätzlich digital anzulegen, um das Potenzial der Digitalität vollständig zur Geltung zur bringen. Die Ergebnisse der sechsjährigen, DFG-geförderten Arbeit liegen digital vor.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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