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Steroidhormonlevel im Haar bei Posttraumatischer Belastungsstörung: Untersuchung langfristiger endokriner Veränderungen im Querschnitt und Therapieverlauf
Antragsteller
Dr. Tobias Stalder
Fachliche Zuordnung
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung
Förderung von 2013 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 237755525
In den vergangenen Jahrzehnten konnten Veränderungen stressadaptiver Mechanismen, vermittelt über die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HHNA) und deren Endprodukt Cortisol, mit der Pathophysiologie und Therapie der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) in Verbindung gebracht werden. Obwohl ein Großteil der bisherigen Forschungsergebnisse hierbei auf langfristig reduzierte Cortisolspiegel bei Patienten mit einer chronischen PTBS hindeutet, ist die entsprechende Befundlage von Inkonsistenzen gekennzeichnet. Dies könnte insbesondere auf methodische Limitationen in der Erfassung langfristiger Steroidkonzentrationen zurückzuführen sein. Die Methode der Cortisolbestimmung im Haar liefert erstmals ein valides Maß der kumulativen Hormonausschüttung über Zeiträume von mehreren Monaten und bietet somit wichtige neue Perspektiven für die biopsychologische Erforschung der PTBS. Ziel des vorgestellten Forschungsvorhabens ist die detaillierte Untersuchung langfristiger endokriner Korrelate der PTBS und deren Veränderungen im Therapieverlauf anhand von biologischen Langzeitmarkern. Hierfür soll die Haarcortisolbestimmung im Rahmen einer longitudinalen Therapiestudie mit eingeschachtelter Querschnittserhebung eingesetzt werden. Zu Studienbeginn soll ein Vergleich von PTBS Patienten mit (i) gesunden nicht-traumatisierten Kontrollpersonen sowie mit (ii) gesunden traumatisierten Kontrollpersonen ohne PTBS erfolgen. Weiterhin sollen in einem Prä-Post-Kontrollgruppendesign mit drei Messzeitpunkten intraindividuelle Veränderungen kumulativer Haarsteroidlevel über den Verlauf einer kognitiven Verhaltenstherapie untersucht werden. Die Ergebnisse des Forschungsvorhabens können neue Erkenntnisse zu den biopsychologischen Grundlagen von Traumatisierung und chronischer PTBS liefern und somit eine wichtige Voraussetzung für die zukünftige Erforschung innovativer Behandlungsansätze schaffen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Jürgen Hoyer