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Spätquartäre Feuer- und Niederschlagsrekonstruktion der Steppen- und Steppenrandgebiete Südpatagoniens
Antragsteller
Dr. Michael Wille
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Förderung
Förderung von 2006 bis 2008
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 23691946
Obwohl Südpalagonien als Teil der am weitesten südlich reichenden Landmasse der Südhalbkugel einzigartige Möglichkeiten zur Untersuchung des südhemisphärischen Klimasystems bietet, ist der bisherige Kenntnisstand sehr lückenhaft mit sich zum Teil widersprechenden Ergebnissen. Im hier beantragten Projekt soll eine Rekonstruktion der Niederschlagsverhältnisse, sowie der Temperatur-, Vegetations- und Feuergeschichte des südlichen Patagoniens erfolgen. Dabei soll die Erschließung und Bearbeitung neuer Untersuchungspunkte auf der bisher sehr wenig bearbeiteten Ostseite der Anden im Mittelpunkt stehen. Die Rekonstruktionen sollen den Zeitraum der letzten 15000 Jahre erfassen. Dazu werden Bohrkeme aus Mooren und einem See mikroskopisch auf Pollen, Nicht-Pollen- und Holzkohlepartikel sowie isotopenchemisch auf Sauerstoffisotope aus der Zellulose von Torfmoosresten untersucht. Die Bearbeitung unterschiedlicher Archive (See- und Moorablagerungen) sowie die Anwendung traditioneller {Radiokarbondatierungen, Pollen-, Nicht-Pollen- und Holzkohlezählungen) und relativ neuer Methoden (Sauerstoffisotopenchemie an Torfmoosen) sichert dabei ein hohes Maß an Vergleichbarkeit mit früheren Untersuchungen und eine gute Trennung von regional und lokal auftretenden Klimasignalen. In einem zweiten Schritt sollen die Ergebnisse der neuen Untersuchungen mit den zum Teil widersprüchlichen Ergebnissen früherer Arbeiten zusammengeführt und über statistische Auswertungen und Erstellung sog. Transferfunktionen eine Gesamtrekonstruktion der Klimageschichte dieser Region erarbeitet werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen