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Vergleichende Bewertung möglicher Wirkungen, Nebenwirkungen und Unsicherheiten von CE-Verfahren und Maßnahmen zur Emissionsreduktion (ComparCE-2)

Fachliche Zuordnung Physik, Chemie und Biologie des Meeres
Physik und Chemie der Atmosphäre
Wirtschaftstheorie
Förderung Förderung von 2013 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 236740365
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Climate Engineering (CE) als Option zur Vermeidung eines gefährlichen Klimawandels hat die politische Debatte erreicht. Für eine gut informierte Entscheidung über einen möglichen zukünftigen Einsatz ist CE-Forschung zu einer umfassenden Bewertung erforderlich. Eine Hauptaufgabe von ComparCE bestand darin, numerische Modelle zur Bewertung von CE-Methoden in einem kohärenten Modellkontext zu verwenden. Die Auswahl geeigneter Modelle und Indikatoren, die Quantifizierung der Modellunsicherheiten sowie die Identifizierung politisch relevanter Metriken waren einige der wichtigsten Herausforderungen, die das ComparCE-Projekt als Beitrag zu den Gesamtzielen des Schwerpunktprogramms (SPP 1689) in Angriff nehmen sollte. Um die theoretischen Potentiale und Nebenwirkungen einzelner CE-Optionen zu untersuchen, wurden zunächst idealisierte und Maximalkapazitäts-Simulationen mit einem Modell mittlerer Komplexität durchgeführt. Eine Schlüsselerkenntnis in diesem Zusammenhang war die Tatsache, dass immer dann, wenn sich eine Methode im Hinblick auf die Eindämmung des Klimawandels als effizient erwies, ein erhebliches Abbruchrisiko damit verbunden war, mit der bemerkenswerten Ausnahme der Ozean-Alkalinisierung. Drei der zuvor im Modell mittlerer Komplexität bewerteten CE-Optionen wurden für eine vergleichende Beurteilung in einem hochmodernen Erdsystemmodell ausgewählt. Um einzelne CE-Maßnahmen zu überwachen, muss die Erkennbarkeit von CE-Signalen sowie die Fähigkeit, diese Signale ihrer Ursache zuzuordnen, sichergestellt werden. Der Vorteil für die Detektion dieser künstlichen Signale im Klimasystem liegt darin, dass der Zeitpunkt des Beginns des zusätzlichen externen Antriebs gut bekannt ist. Zum ersten Mal wurden Einzelmodellschätzungen der extern erzwungenen Reaktion verwendet, um das CE-Signal gegen das Klimarauschen zu erkennen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass für eine Kombination kleinräumiger Maßnahmen eine verlässliche Identifikation individueller Beiträge, falls überhaupt möglich, sehr schwierig sein würde. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass Wechselwirkungen im Klimasystem eine wichtige Rolle bei der Bestimmung des Potenzials von CE-Optionen spielen und dass eine Normalisierung hilfreich ist, um einen fairen Vergleich der Effekte und vergleichende Bewertung der Klimafolgen zu ermöglichen. Die Forschung zu einzelnen CE-Methoden ist oft durch disziplinäres Fachwissen geprägt. Die Anwendung begrenzter Ad-hoc-Indikatorsätze ist nicht mehr gültig, wenn es um großräumige Störungen des Klimasystems geht. ComparCE hat eine Methode entwickelt, die es ermöglicht, politikrelevante Indikatoren zu identifizieren und eine entscheidungsrelevante Metrik zu konstruieren. Für eine gesellschaftlich relevante Bewertung wird dringend empfohlen, einen iterativen Ansatz zu wählen, der den Dialog mit Interessengruppen und der Gesellschaft einschließt, um die für die verschiedenen Wertesysteme relevante Informationen in die Bewertung einzubeziehen.

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