Detailseite
Projekt Druckansicht

Emotionsregulation, Mentalisierung und autobiographisches Gedächtnis im Bindungsstatus 'unverarbeiteter Verlust': Welche Rolle spielen belastende Kindheitserfahrungen?

Antragstellerinnen / Antragsteller Dr. Johanna Behringer; Professor Dr. Gottfried Spangler
Fachliche Zuordnung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 235126923
 
Ziel des beantragten Projekts ist die Überprüfung eines Modells, wonach a) belastende Kindheitserfahrungen den Bindungsstatus Unverarbeiteter Verlust im Adult Attachment Interview vorhersagen, und b) Beeinträchtigungen in den Bereichen Emotionsregulation (ER), Mentalisierungsfähigkeit (MF) und autobiographisches Gedächtnis (AG) den Zusammenhang zwischen belastenden Kindheitserfahrungen und unverarbeitetem Verlust vermitteln. Die Vorhersage kindlicher Bindungsdesorganisation aus dem elterlichen unverarbeiteten Bindungsstatus und die Häufung des unverarbeiteten Bindungsstatus in klinischen Gruppen werfen die Frage nach der Vulnerabilität bzgl. des unverarbeiteten Bindungsstatus auf. In drei Studien wurde ein Zusammenhang zwischen belastenden Kindheitserfahrungen und unverarbeitetem Bindungsstatus bzgl. Verlusts gefunden. Im beantragten Projekt sollen Risikofaktoren für unverarbeiteten Verlust identifiziert werden. Dafür werden Mechanismen untersucht, die sowohl der Symptomatik von besonders stark mit unverarbeitetem Verlust assoziierter Psychopathologie als auch den Indizien des unverarbeiteten Bindungsstatus zugrundeliegen: so weisen intrusive Erinnerungen in der Posttraumatischen Belastungsstörung auf Störungen im autobiographischen Gedächtnis hin, die Unfähigkeit Emotionen zu regulieren sowie Erfahrungen und mentale Zustände zu reflektieren treten sowohl im unverarbeiteten Bindungsstatus als auch in der Borderline-Persönlichkeitsstörung auf. ER, MF und AG entwickeln sich im emotionalen Kontext der Eltern-Kind-Beziehung, und Störungen in diesen drei Bereichen zählen zu den Langzeitfolgen belastender Kindheitserfahrunen. Gleichzeitig sind diese Bereiche an der Bewältigung von Verlusterfahrungen beteiligt. Dies legt einen durch Einschränkungen in ER, MF und AG vermittelten Pfad von belastenden Kindheitserfahrungen zu unverarbeitetem Verlust nahe. Im beantragten Projekt wird das vorgeschlagene Mediationsmodell an einer Stichprobe mit Verlusterfahrung untersucht.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung