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Subkortikale und psychopathologische Korrelate katecholaminerg modulierter Langzeit-Furchtakquistion und -extinktion

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2013 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 234370960
 
Im Projekt Katecholaminerge Mechanismen der Langzeit-Furchtextinktion beim Menschen wurden vier Studien mit N>200 mehrtägigen Messungen mit EEG-Ableitungen, pharmakologischen Manipulationen katecholaminerger Aktivität und der Bestimmung katecholaminerger Genvarianten (COMTVal158Met) durchgeführt. Diese Studien zeigten u.a., dass die Langzeit-Furchtakquisition mit oszillatorischer Theta-Aktivität im anterioren midzingulären Kortex assoziiert ist, dass die Langzeit-Furchtakquisition durch den Noradrenalin-Agonisten Yohimbin verstärkt wird, und dass interindividuelle Unterschiede in der Langzeit-Furchtakquisition und -extinktion mit COMTVal158Met zusammenhängen. Aus den Befunden ergeben sich neue Fragen, die in einer zweiten Förderphase mit zwei Studien beantwortet werden sollen. Da sich der Einfluss von Yohimbin auf die Furchtakquisition zwar peripherphysiologisch, nicht aber elektrokortikal (EEG) zeigte, soll in Studie 1 mittels fMRT geklärt werden, inwiefern der Effekt von Yohimbin auf die Langzeit-Furchtakquisition über subkortikale Strukturen wie die Amygdala vermittelt wird. Dafür sollen N=42 Probanden eine für die MRT-Messung angepasste Version des von uns entwickelten Konditionierungs- und Extinktionsparadigmas durchlaufen. Dabei erfolgt nach der Akquisitionsphase eine randomisierte und doppelblinde Einnahme von 10 mg Yohimbin oder Placebo. Die Hirnaktivität zu furchtkonditionierten vs. nicht konditionierten Reizen soll während einer anschließenden Extinktionsphase und während einem Abruftest 24h später erhoben und zwischen Yohimbin und Placebogruppe verglichen werden. In Studie 2 soll untersucht werden, inwiefern die Indikatoren der Langzeit-Furchtakquisition und -extinktion mögliche Risikomarker für soziale Angststörung (SAS) darstellen. Trotz vieler Studien zu kurzfristiger Furchtkonditionierung bei Angststörungen, wurde bislang kaum untersucht, ob Angststörungen auch durch eine längerfristig stabilere Furchtkonditionierung bzw. labilere Furchtextinktion charakterisiert sind. Gerade solche längerfristigen Lern- bzw. Konsolidierungsprozesse sind jedoch für die Entstehung und Aufrechterhaltung von Angststörungen besonders wichtig. Da Störungsmodellen zufolge insbesondere bei der SAS die langfristige Furchtkonditionierung an die von uns verwendeten Gesichtsreize relevant sein dürfte, soll hier die langfristige Furchtkonditionierung und -extinktion bei N=20 Probanden mit SAS mit N=20 Kontrollprobanden verglichen werden. Zur Abklärung der Störungsspezifität sollen weiterhin N=20 Probanden mit Panikstörung unser Konditionierungsparadigma mit EEG durchlaufen. Zusammen liefern die erwarteten Projektergebnisse wichtige Ergänzungen zu den Befunden. Sie informieren, über welche Hirnstrukturen Yohimbin die Langzeit-Furchtakquisition erhöht (Studie 1) und ob eine erhöhte Langzeit-Furchtakquisition einen möglichen Risikofaktor für Angststörungen darstellt (Studie 2).
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug USA
 
 

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