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Kolonialer Kirchenbau und kirchliche Bauprojekte für Griechenland 17.-18. Jh., Archivstudien anhand der päpstlichen Korrespondenzen.

Antragsteller Dr. Alexander Zäh
Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Katholische Theologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 234272445
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Archivstudien in Rom kamen durch die bisherige Arbeit des Verfassers zum venezianischen kolonialen Kirchenbau (1684-1797) zustande und wurden durch dessen Vorarbeiten, aber auch durch wiederholte externe Hinweise anderer Wissenschaftler daraufhin angeregt. Es galt nun die Quellenlage dazu anhand der vatikanischen Archive zu überprüfen. Das Ergebnis ist als „durchwachsen“ zu werten, dies, da zum einen ein verzweifelt gesuchtes Dokument nicht gefunden werden konnte (Korrespondenz Erzbischof Carlini / Papst Clemens XI.), aber auch erwartete detailliertere Unterlagen zum Kirchenbau (Baupläne o. ä.) in den Archivbeständen so selbst nicht ermittelt werden konnten. Anderseits gelangen aber durchaus gewinnbringende Belege zur Thematik des Kirchenbaus (Nachweis einer bisher unbekannten Kirche in Nixi, heute: Messini bei Kalamata auf der Halbinsel Morea; Bau des Domes von Zante / Zakynthos nebst Bischofsresidenz) aber auch wertvolle prosopographische Nachweise und Einsichten zur generellen Situation der katholischen Kirche in den von den Venezianern von 1684- 1797 beherrschten griechischen Territorien. Die aus den Dokumenten gewonnene und vielleicht wichtigste Grunderkenntnis ist die, daß trotz bester Vorsätze, das unbedingte Scheitern der katholischen Missionierungsbestrebungen für die von den Venezianern in Griechenland unterhaltenen Territorien im 18. Jh. zu erkennen ist. Dies wirkte sich allerdings nur bedingt auf den Kirchenbau aus, da zum einen eine Mindestanzahl Kirchen für die katholische Kolonialbeamten aber auch die Garnisionssoldaten und den Klerus fortwährend benötigt wurde (die katholische Bevölkerung erreichte übrigens auch punktuell nie mehr als 15% der Gesamtbevölkerung), zum anderen die so gebauten Kirchen stilistisch den Neubau der Kirchen der griechisch-orthodoxen Bevölkerungsmehrheit nachhaltig beeinflussten. Das vorhandene Archivmaterial zur Thematik vor allem im APF (Scritture Riferite nei Congressi, „Isole Ionie e Morea, Vol. 2, „dal 1643 al 1730“; Vol. 3, „dal 1731 al 1806”) wurde komplett gesichtet und durch Transkription in Frage kommender Dokumente erschöpfend ausgewertet. Auf der Rückreise wurden noch provinzielle unbekannte venezianische Vergleichsbauten im Veneto Augenschein genommen (z.B. Kapelle der Villa Capra Barbaran, 1728). Die Zusammenarbeit mit meinem Betreuer vor Ort (Prof. Ruggieri, P.I.O.) war optimal und anregend und man kam überein, ein neues Projekt in Angriff zu nehmen.

 
 

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