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Automatisierte Patch clamp Plattform

Fachliche Zuordnung Neurowissenschaften
Förderung Förderung in 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 233658499
 
Erstellungsjahr 2016

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die automatisierte Patch clamp Plattform bietet die Möglichkeit, elektrophysiologische Ableitungen von verschiedenen Zelltypen sowohl in der Spannungs- als auch in der Stromklemme mit hoher Messqualität abzuleiten. So konnten mit Unterstützung dieses Geräts in den drei Jahren seit Inbetriebnahme 5 Originalartikel und 3 Abschlussarbeiten fertiggestellt werden. Zudem tragen die Messungen, die auf dem Patchliner durchgeführt werden, zum erfolgreichen Abschluss von insgesamt 9 Drittmittelprojekten bei (darunter BMBF- und DFG-Förderung). In einem großen BMBF-geförderten Projekt soll beispielsweise ein neuartiger und innovativer pharmakologischer Ansatz für die Behandlung von Autoimmun- und neurodegenerativen neurologischen Störungen untersucht werden. Das Ziel des Projekts besteht darin, spezifische Aktivatoren von TREK1-Ionenkanälen zu identifizieren, von denen erwartet wird, dass sie gleichzeitig die Immunzellmigration über die Blut-Hirn-Schranke und den neuronalen Zelltod verhindern. Nachdem 100.000 Substanzen aus einer Bibliothek gescreent wurden, werden mit Unterstützung des Patch Clamp Automaten 22 Hits elektrophysiologisch charakterisiert und validiert. Des Weiteren ist das Gerät in die Bearbeitung von zwei Teilprojekten des SFB/CRC RT-128 (TP B06, B12) und einem DFG-Sachbeihilfe-Projekt eingebunden. In diesen Projekten geht es um die Rolle von neuronalen oder oligodendrozytären Kaliumkanälen in der Pathologie der Multiplen Sklerose. In einem anderen Projekt der FOR2289 wird der Beitrag von endothelialen Kalziumsignalen auf die Neurodegeneration untersucht. Die Nutzung des Patchliners konnte bereits zur Veröffentlichung von 5 Originalartikel (u.a. in dem Journal Sci Transl Med) beitragen. In diesen Studien geht es zum Beispiel um die Relevanz von TASK1 Kanälen in der autoimmunen Neuroinflammation. Ein anderes Projekt hat sich mit der Erstellung eines Computermodells der Elektrophysiologie einer humanen T-Zelle beschäftigt. Die Simulation musste hierfür mit reellen Messdaten gespeist werden. Eine andere Studie hat sich mit der Funktion der Zwei-Poren-Kaliumkanäle TASK2 und TREK1 bei der Differenzierung von murinen Myozyten auseinandergesetzt. Die Einflussnahme der Tau-Tubulinkinase 2 auf den Glutamatrezeptor (GluK2) wurde in einer weiteren Studie beleuchtet. Des Weiteren konnte der neuroprotektive Effekt einer chemischen Substanz (NDP-MSH) bei Glutamattoxizität elektrophysiologisch gezeigt werden. Darüber hinaus laufen derzeit weitere, noch unveröffentlichte Projekte. Darunter ist ein Vorhaben, in dem der Beitrag von calcium-abhängigen Kaliumkanälen auf die Steifheit des Blutgefäßendothels untersucht wird. In Kooperation mit der Universität Würzburg wird außerdem die biophysikalische Funktionsweise des Zwei-Poren-Kaliumkanals TREK näher untersucht.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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