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Transformation indigener Naturbeziehungen: Ökologische Diskurse, Ökotourismus und Geschlechterbeziehungen in Mexiko

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 232674815
 
Die weltweit zirkulierenden Diskurse über Umweltzerstörung und Klimawandel betreffen die indigene Bevölkerung in besonderer Weise. Einerseits wird ihr mangelndes Umweltbewusstsein oder sogar Umweltzerstörung vorgeworfen, andererseits wird sie als besonders naturverbunden und umweltkom-petent konstruiert. Die romantisierenden Repräsentationen werden zunehmend von indigenen Ak-teur/innen selbst gezielt in Wert gesetzt, wie etwa im gemeindeverwalteten Ökotourismus, der an glo-balisierte, ökologische Diskurse über Umweltschutz und Umweltzerstörung anknüpft. Das hier konzi-pierte Forschungsprojekt untersucht die soziale Wirkmacht dieser Prozesse in Oaxaca, Mexiko, wo staatliche Entwicklungsprogramme die Einrichtung von gemeindebasierten Ökotourismusprojekten in indigenen Gemeinden finanziell und logistisch unterstützen. Neben der Frage nach der kreativen An-eignung und Übersetzung ökologischer Diskurse und ihrer lokalen Wirkung auf die Naturwahrnehmung untersucht dieses Projekt systematisch die geschlechtsspezifische Dimension dieser Prozesse in indigenen Gemeinschaften. Ziel der Studie ist es, durch die bislang vernachlässigte gendersensible Perspektive differenzierte, umfassende Erkenntnisse über naturbezogene, kulturelle Transformations-prozesse in indigenen Kontexten zu generieren und darauf aufbauend substanziell zur Theoriebildung über Diskurs- und Praxissysteme, Naturbeziehungen, Tourismus und Aneignungskonzepte beizutra-gen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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