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Der "Patient Needs in Asthma Treatment (NEAT)" Fragebogen: Weiterführende Validierung und Vorbereitung des Einsatzes in der Routineversorgung

Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2013 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 231906391
 
Erstellungsjahr 2022

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Folgende Erkenntnisse lassen sich aus dem Forschungsprojekt zusammenfassen: Der NEAT ist ein reliables Messinstrument, d.h. versorgungsbezogene Bedürfnisse können mit Hilfe des Bogens verlässlich erfasst werden. - Der NEAT sagt Behandlungszufriedenheit drei Jahre später vorher (prädiktive Validität). Somit könnte er vor allem dabei helfen, die Zufriedenheit der Patient*innen mit der Behandlung zu überprüfen und zu verbessern. - Wird der NEAT in der Verlaufsdiagnostik eingesetzt, spiegelt die Abnahme von versorgungsbezogenen Bedürfnissen eine Verbesserung der Behandlungszufriedenheit und der asthmabezogenen Lebensqualität wider. - Selbstwirksamkeit und Kontrollüberzeugungen scheinen im Zusammenhang mit versorgungsbezogenen Bedürfnissen, gemessen mit dem NEAT, zu stehen. Die Wirkrichtung (im Längsschnitt) sollte weiter untersucht werden. - Es ergeben sich Hinweise darauf, dass versorgungsbezogene Bedürfnisse bei Asthma im Laufe einer Rehabilitation abnehmen (während die Asthmakontrolle zunimmt). Für einen möglichen Einsatz in der Routineversorgung ergibt sich folgendes: Der NEAT scheint geeignet zum diagnostischen und evaluativen Einsatz. Er könnte unter Umständen die Planung von Rehabilitationsmaßnahmen mit Patient*innen erleichtern (im Sinne von shared-decision-making). Evaluativ könnte mit dem NEAT überprüft werden, ob wichtige Eckpfeiler der Versorgung aus Patient*innensicht erfüllt wurden. - Bezugnehmend auf die Kernprinzipien der gemeinsamen Entscheidungsfindung, gefordert von der NationalenVersorgungsleitlinie (2020), könnte der NEAT vor allem eine verständliche Aufklärung bezüglich indizierter Therapiemöglichkeiten (Nutzen und Schaden) fördern und dabei helfen, das patientenseitige Verständnis bezüglich der Erkrankung zu erhöhen sowie Erwartungen, Ziele und Präferenzen zu identifizieren. - Der Einsatz des NEATs in der Versorgungspraxis scheint auf Grundlage qualitativer Interviews mit Patient*innen und medizinischem Fachpersonal v.a. im Bereich der Patientenschulung möglich. Die Erfüllung der Bedürfnisse sollte dabei interdisziplinär (z.B. durch Ärzt*innen und MFAs) erfolgen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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