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Crossmodale selektive Aufmerksamkeit und Inhibition beim Aufgabenwechsel: Studien zu modalitätsspezifischen Prozessen in der kognitiven Kontrolle

Antragsteller Professor Dr. Iring Koch
Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 231409800
 
Kognitive Kontrolle ist entscheidend für die Flexibilität der selektiven Aufmerksamkeit und Handlungssteuerung und kann mittels des Aufgabenwechsel-Paradigmas untersucht werden. Eine in der bisherigen Forschung allerdings kaum untersuchte Frage ist, inwiefern kognitive Kontrolle modalitätsspezifische Komponenten aufweist. In den hier konzipierten zwei Serien von Experimenten setzen wir ein bestehendes Projekt zum flexiblen Modalitätswechsel mit crossmodaler visuell-auditiver Stimulation fort. Bislang erzielte Ergebnisse zeigten klare modalitätsspezifische Asymmetrien sowohl in Bezug auf die Performanzkosten beim instruierten Modalitätswechsel (Wechselkosten) als auch bezüglich der wechselseitigen Interferenz (Kongruenzeffekte). Hier zeigten sich Modalitätsdominanzrelationen, die allerdings abhängig von Stimulusmaterial (räumlich vs. numerisch) und der Aufgabenanforderung (z.B. Lokalisierung vs. numerischer Größenvergleich) waren. Auf diesen Befunden aufbauend soll in einer neuen ersten Experimentalserie die Untersuchung asymmetrischer crossmodaler Interferenz-Muster auf eine zusätzliche Modalität, die taktile Modalität, übertragen werden. Um spezifische Interaktionen von Modalitäten und Aufgabenanforderungen zu untersuchen, werden wir neben paarweisen Modalitätskombinationen (visuell-taktil, auditiv-taktil, visuell-auditiv) im Hinblick auf die Hypothese der Modalitätsangemessenheit der Verarbeitung auch die Art der Aufgabenanforderung variieren (räumliche vs. zeitliche Diskrimination). Wir erwarten, dass visuelle Dominanz vor allem bei räumlichen Aufgaben auftritt. In einer zweiten Experimentalserie werden inhibitorische Prozesse beim crossmodalen Aufmerksamkeitswechsel als spezifischer Aspekt der selektiven Aufmerksamkeit auf der Ebene der Stimulusmodalitäten untersucht. Hierfür werden Stimuli multimodal in drei Modalitäten dargeboten (visuell, auditiv, taktil) und n-2 Wiederholungskosten als Maß für persistierende Inhibition erfasst (backward inhibition). Anhand der Befunde soll ein Arbeitsmodell entwickelt werden, das flexible modalitätsspezifische Aufmerksamkeitsgewichtungen als Funktion von Aufgabenanforderungen und Modalitätsdominanzrelationen spezifizieren kann, um auf diese Art einen Beitrag zu einem besseren Verständnis der Mechanismen kognitiver Kontrolle zu leisten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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