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Bedeutungsvariationen der Farbe Rot: Eine Überprüfung determinierender Faktoren

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 230257080
 
Erstellungsjahr 2016

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Rot geht mit Assoziationen wie Misserfolg oder Versagen einher, was sich als hinderlich in Leistungskontexten gezeigt hat. Verantwortlich dafür ist die durch Assoziationen aktivierte Vermeidungsmotivation. In romantischen Situationen aktiviert Rot durch Assoziationen wie Liebe oder Sex eine Annäherungsmotivation, was wiederum einen positiven Einfluss auf die Wahrnehmung der Attraktivität andersgeschlechtlicher Personen hat. Die einer solchen kontextabhängigen Variation der Bedeutung der Farbe Rot zugrundeliegenden Mechanismen wurden in diesem Antrag genauer untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass Rot die Aufmerksamkeit intensiviert und eine situativ vorhandene motivationale Tendenz bestimmt. Das bedeutet, dass Rot nicht per se einen negativen Einfluss in Leistungskontexten und positiven Einfluss in romantischen Kontexten hat, sondern die Motivlage des Betrachters dafür verantwortlich ist, welche Bedeutung der Farbe Rot zukommt. Diese kontextunabhängige Betrachtung ist in der Farbforschung absolut neu und dient als wichtige Erweiterung der vorhandenen Color-in-Context Theory, welche externe Situationsmerkmale für Farbeffekte verantwortlich machte. Überraschungen gab es hinsichtlich der Manikin Aufgabe. In der Literatur wird diese Aufgabe als erfolgreiche Methode zur impliziten Messung der Annäherungs- und Vermeidungsmotivation beschrieben. Leider konnten wir das im Verlauf dieses Projekts nicht bestätigen, weshalb wir uns dann auch für die Dot-probe Task (Maner et al. 2007) entschieden haben.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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