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Der Siedlungsbezirk von Cuatrovitas im Aljarafe (Sevilla, Spanien). Archäologische und naturwissenschaftliche Untersuchung einer almohadenzeitlichen Wüstung

Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung Förderung von 2012 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 228601079
 
Ziel des geplanten Projekts ist es, die bereits begonnene archäologische Erforschung des Siedlungsplatzes Cuatrovitas mit neuen Forschungsschwerpunkten in einer zweiten Projektphase zu kanalisieren und zu erweitern. Alle Informationen sollen am Ende des Projektes in einer ständig erweiterbaren GIS-Datenbank zugänglich sein und in einer für die Öffentlichkeitsarbeit tauglichen Version vorliegen (siehe Modul Öffentlichkeitsarbeit).Bisher konnte der Siedlungsplatz in insgesamt vier Feldkampagnen untersucht werden. Dabei wurden konkrete Vorstellungen von der schrittweisen Umnutzung der Moschee und von der Siedlungstätigkeit über die christliche Eroberung hinaus gewonnen. Im Umfeld des Gebäudes haben sich weitere Fragestellungen ergeben, die neben archäologischen Maßnahmen die Anwendung weiterer, vor allem naturwissenschaftlicher Methoden vielversprechend erscheinen lassen. Dadurch verändert sich der ursprüngliche Plan, das Projekt auf 2 + 1 Jahre anzulegen, indem die archäologische Erfassung systematisch abgerundet werden soll. Während die Forschungen am ehemaligen Moscheebau als abgeschlossen gelten können, verdienen die grundlegenden Fragen nach der Morphologie, Funktionalität und Bedeutung des Platzes eine intensivere Behandlung durch weitere Feldforschung. Dies ergibt sich daraus, dass die almohadenzeitlichen Siedlungskerne eine deutlich größere Ausdehnung haben als zuvor bekannt oder erwartet (7,5 h und 10 h). Die ergiebigen Rastersurveys und geophysikalischen Untersuchungen sollen fortgesetzt und intensiviert werden, um die Bezüge der Dorfkerne untereinander und zum Moscheebau sowie ihre chronologische Entwicklung besser zu verstehen. Ein weiterer zukünftiger Schwerpunkt soll auf der Untersuchung der islamischen Nekropole liegen. Ihre Lokalisierung soll mit intensiven Geländebegehungen und mit Methoden der Geoarchäologie (Bohrungen, Geomagnetik) versucht werden. Im Anschluss sollen Bestattungen zumindest in Teilbereichen ausgegraben werden. Bereits vorhandene Aussagemöglichkeiten des örtlichen Skelettmaterials könnten damit deutlich erweitert werden. Ein dritter Schwerpunkt soll auf einer Rekonstruktion der Kulturlandschaft und einer Erfassung möglicher Wechsel in den klimatischen Bedingungen mittels Pollenanalysen und Makroresten liegen. Diese Arbeiten konnten bislang nur in Form punktueller Probengewinnung durchführt werden. Durch diesen Ansatz wird auch im Forschungsfeld der Archäobotanik für die Landschaftsgeschichte der Region erstmalig die Zeit des Hochmittelalters planmäßig erfasst und rekonstruierbar. Die Forschungen in Cuatrovitas werden auch künftig in Kooperation mit der Universität Sevilla (Prof. Dr. Valor Piechotta) erfolgen. Damit wird auch die Fortführung des quellenhistorischen Ansatzes und einer Fortsetzung des Großraumsurveys (25 km2) in der Kulturlandschaft des Aljarafe ermöglicht.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Spanien
 
 

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