Habitustransformation durch westlichen Buddhismus? Eine praxistheoretisch informierte Längsschnittstudie
Soziologische Theorie
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Anders als in den traditionellen buddhistischen Ländern reproduziert sich der westliche Buddhismus nicht in mönchischen Kontexten, sondern primär als eine Laienbewegung. Darüber hinaus trifft er auf eine hochgradig individualisierte und ausdifferenzierte Gesellschaft, deren Werthorizonte nicht mehr ohne weiteres in übergreifende moralische und kosmologische Horizonte integriert werden können. Mittlerweile bestehen zwar eine Vielzahl Untersuchungen zum Phänomen des so genannten westlichen Buddhismus, jedoch recht wenige Studien zur Frage, was Menschen aus den entwickelten westlichen Gesellschaften eigentlich machen, wenn sie sich langfristig zu einem buddhistischen Praxisweg verpflichten. Mit den Studien „Buddhismus im Westen“ und „Habitustransformation durch westlichen Buddhismus“ wurden auf Basis einer Längsschnittstudie schwerpunktmäßig 6 Schulungswege aus dem deutschsprachigen Raum in Hinblick auf die spezifischen Formen der Praxis ihrer Adepten untersucht. Im Sinne einer mehrfachen komparativen Analyse wurden dabei vor allem die Entwicklungsdimensionen (Novizen, mäßig wie auch existenziell engagierte Schüler/innen sowie Langzeitpraktizierende, einschließlich Meditationslehrer/innen) in den Fokus genommen. Die Ergebnisse wurden insbesondere in fünf Monografien dargestellt.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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(2015). Die Praxis der Leere. Zur Verkörperung buddhistischer Lehren in Erleben, Reflexion und Lehrer-Schüler-Beziehung. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft. (472 Seiten)
Vogd, Werner/Harth, Jonathan
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(2017). Doing Religion in Phowa Courses: Studies on Praxeology and the Logic of Reflection in Courses on "Conscious Dying" in Diamond Way Buddhism. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 16(3)
Vogd, Werner/Harth, Jonathan/Ofner, Ulrike Selma
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(2019). Kontexturanalyse: Eine Methodologie zur Rekonstruktion polykontexturaler Zusammenhänge. Vorgeführt am Beispiel der Transgression in der Lehrer-Schüler-Beziehung im tibetischen Buddhismus. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research
Vogd, Werner/Harth, Jonathan
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(2019b). Relational Phenomenology: Individual Experience and Social Meaning in Buddhist Meditation. Journal of Consciousness Studies, 26(7-8), 238-267
Vogd, Werner/Harth, Jonathan
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(2020). Der ermächtigte Meister. Eine systemische Rekonstruktion am Beispiel des Skandals um Sogyal Rinpoche. Heidelberg: Carl-Auer. (137 Seiten)
Vogd, Werner
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(2020): Habituelle Wandlung und habituelle Passung. Eine Längsschnittstudie zur Integration Zen-buddhistischer Lehren in handlungspraktische Gewohnheiten. In S. Thiersch (Hrsg.), Qualitative Längsschnittforschung (S. 345-366). Opladen (Barbara Budrich)
Harth, Jonathan
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(2021). A Demonstration of Contextural Analysis, a Methodology for Reconstructing Polycontextural Configurations, Taking Interviews on Boundary Violations in Teacher-Student Relationships in Tibetan Buddhism as an Example [89 paragraphs]. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 20(1)
Vogd, Werner/Harth, Jonathan
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(2022). Adaptionen des tibetischen Buddhismus: Rekonstruktion der Erfahrungen von Diamantweg- und Rigpa-Praktizierenden. Wiesbaden, Berlin: Springer VS. (261 Seiten)
Ofner, Ulrike Selma
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(2022). Mitten ins Leben – Frieden finden mit Vipassana-Meditation. Heidelberg: Car-Auer
Vogd, Werner/Batarilo, Dunja