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Westdeutsche und westeuropäische Reaktionen auf das Apartheidsystem in Südafrika
Antragsteller
Professor Dr. Axel Schildt (†)
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 227820122
Das Projekt fragt nach der Wahrnehmung von und dem Umgang der westdeutschen und anderer westeuropäischer Gesellschaften mit dem südafrikanischen Apartheidsystem zwischen 1948 und 1994, vor allem von den 1960er bis 1980er Jahren. Das Thema „Apartheid“ eignet sich ganz besonders, um zu untersuchen, wie a) das Selbstverständnis westeuropäischer Gesellschaften zu Fragen der Ethnizität und des Rassismus als Gegenwartsproblem verhandelt wurde; b) wie sich der Aufschwung des Menschenrechtsdiskurses im Kalten Krieg vollzog; c) welche Rolle die Auseinandersetzung mit der Apartheid bei der Entstehung einer „moral economy“, einer globalen Mediengesellschaft und der zunehmenden interpersonalen Konfrontation mit globalen Konflikten spielte. Dabei stehen kommunikationsgeschichtliche Fragen im Mittelpunkt: Wie haben die westdeutsche und westeuropäische Gesellschaften - Öffentlichkeit, Politik, Verbände wie Kirchen und Gewerkschaften, neue soziale Bewegungen - auf die Apartheid in Südafrika reagiert? Welche innergesellschaftlichen Konflikte werden in diesen Reaktionen sichtbar? Inwiefern veränderten interpersonale Begegnungen in Europa oder Südafrika die Perspektive der beteiligten Westeuropäer? Inwiefern wurden in diesen Debatten Fragen thematisiert und Strategien entwickelt, die für den Wertehorizont „postindustrieller“ Gesellschaften bedeutsam wurden?
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen