Ein achämenidisches "Paradies" im Kaukasus: Siedlungs- und Landschaftsarchäologie bei Karacamirli, Aserbaidschan
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Unsere Ergebnisse erweitern das bekannte Bild des Fundplatzes Karacamirli zunächst nur geringfügig. Viel wichtiger im Rahmen dieser ersten Feldkampagne war die Evaluierung der eingesetzten Untersuchungsmethoden: Erwartungsgemäß sind die Resultate der einzelnen Survey‐ und Prospektionsverfahren nicht deckungsgleich, sondern ergänzen sich. Während durch geophysikalische Prospektionsmethoden die großräumig geplanten Bauten der achämenidischen Verwaltung sowie die Kurgane in Darya Yatax auch in Ermangelung charakteristischer Oberflächenfunde klar erkannt werden können, zeichnen sich architektonisch weniger aufwändig ausgeführte Bauten (Grubenhäuser oder auch Erdgräber) nur unklar ab, die Identifikation von Aktivitätszonen beruht hier auf den Oberflächenfunden oder Bohrkernen. Eine erste chronologische Ansprache der vermuteten Befunde ist schließlich nur durch die Klassifikation der Lesefunde möglich. Die unterschiedlichen Aufnahmegeschwindigkeiten legen daher für die Zukunft ein gestaffeltes Vorgehen nahe, an dessen Beginn der systematische archäologische Survey steht. Anhand von Oberflächenfunden und Fernerkundungsdaten werden in der Folge Einsatzbereiche für die Magnetometerprospektion festgelegt, in bestätigten Siedlungsarealen dann bodenkundliche Untersuchungen zur näheren Eingrenzung und ggf. Charakterisierung der Nutzungsbereiche eingesetzt. Unklare Befunde sind in der Folge durch gezielte Grabungen zu klären.