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Regionale Filmkultur in Brandenburg: das Filmarchiv der HFF "Konrad Wolf"

Fachliche Zuordnung Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung von 2013 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 227522628
 
Der Forschungsschwerpunkt Regionale Filmkultur in Brandenburg ist Teil der übergeordneten Heisenberg-Professur zum Audiovisuellen Kulturerbe. Hier werden Fragen des audiovisuellen Kulturerbes in Form der exemplarischen Mikroanalyse einer regionalen Filmkultur und anhand konkreter Fallbeispiele untersucht. Die Projekte des Schwerpunkts stehen im Zusammenhang der Kooperation von Filmuniversität und Filmmuseum Potsdam.Das Filmarchiv der HFF Konrad Wolf (jetzt: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF) stellt eines der Fallbeispiele hinsichtlich der Untersuchung der regionalen Filmkultur dar. Es beherbergt ca. 4.000 Studentenfilme, die seit Hochschulgründung 1954 im Haus entstanden sind. Die HFF ist die älteste deutsche Filmhochschule und war während der DDR-Zeit die einzige Ausbildungsstätte für ostdeutsche Filmschaffende; ihr Filmbestand, zu dem das gesamte studentische Filmerbe der DEFA gehört, ist von einiger filmhistorischer Bedeutung und wird innerhalb des Projekt erstmals wissenschaftlich ausgewertet.Dabei geht es in erster Linie um eine Kontextualisierung der ostdeutschen Studentenfilme innerhalb der europäischen Filmkultur. Zunächst vor dem Hintergrund eines relativen Freiraums, den die Hochschule in Babelsberg bot. Und zu dem u.a. die Verfügbarkeit von Filmen der gesamten internationalen Filmgeschichte und der jeweils aktuellen, insb. europäischen Filmentwicklungen ebenso gehörte wie die Möglichkeit, mit den entsprechenden filmischen Ideen zu experimentieren. In diesem Freiraum entstanden die ersten Filme von Regisseuren wie Jürgen Böttcher, Kurt Tetzlaff, Volker Koepp, Petra Tschörtner und Andreas Dresen und mit ihnen unterschiedliche Entwürfe für eine Erneuerung des DDR-Kinos.Das Projekt will zum einen die Bezüge zur europäischen Filmkultur der 1950er bis 1980er Jahre nachweisen, die mit Anleihen an den italienischen Neorealismus beginnen und sich in vielfältigen Aneignungen des Autorenkinos Ost- und Westeuropas fortsetzen. Zum anderen will es die autoren- und hochschultypischen Ansätze zu eigenen filmischen Positionen herausarbeiten, die im Zuge der Anleihen, und darüber hinaus in Reaktion auf ideologisch motivierte Vorgaben und praktische Zensur, entstanden sind.Es sollen filmhistorische und filmästhetische Narrative bzw. Begriffe entwickelt werden, die es möglich machen, die studentischen Anfänge des ostdeutschen Kinos nicht nur, wie in der DEFA-Forschung lange Zeit üblich, in einer auf die DDR limitierten Perspektive zu betrachten, sondern sie als einen konturierten Teil der europäischen Filmgeschichte und -kultur lesbar zu machen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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