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Die qualitative Langzeituntersuchung der Mediatisierung sozialer Beziehungen: Erprobung und Optimierung des Verfahrens

Fachliche Zuordnung Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 223605430
 
Der Zusammenhang zwischen medialem und kulturellem bzw. sozialem Wandel ist in der Perspektive einer (zu entwickelnden) Mediatisierungstheorie nicht kausal hergestellt, sondern entsteht durch den „Transmissionsriemen“ Kommunikation: Die Menschen eignen sich Technologien an, konstituieren sie durch ihr darauf bezogenes kommunikatives Handeln als Medien und gestalten so ihre sozialen Beziehungen und ihre soziale und kulturelle Welt auf veränderte Weise. Derartige Entwicklungen können und müssen durch qualitative Langzeitstudien (QLS) untersucht werden, wenn man deren Bedeutungsdimension für Menschen erfassen möchte, aber auch deshalb, weil nur in einem solchen offenen Design nicht vorhersehbare mediale Veränderungen berücksichtigt werden können, ohne ständig die Erhebungsinstrumente zu verändern. Das hier vorgeschlagene Projekt zielt darauf ab, die bisher erarbeiteten methodischen Grundlagen für eine QLS auf Basis der bisherigen Forschungserfahrungen des SPP „Mediatisierte Welten“ empirisch zu prüfen. In der geplanten QLS auf Basis der Grounded Theory sollen parallel vier Kohorten (Jugendliche, junge Erwachsene, ältere Erwachsene, Erwachsene im Übergang ins Rentenalter) untersucht werden. Dazu wird je eine Kohorte über die Zeit hinweg erforscht, es finden zudem Vergleichsuntersuchungen mit jüngeren Kohorten statt und es sollen für Details ggf. Vertiefungsstudien durchgeführt werden. All dies zusammen wird dabei als Folge von Erhebungen verstanden, deren jede einzelne Welle bzw. Teiluntersuchung eine in sich eigenständige Untersuchung im Sinne der Grounded Theory nach einem eigenständigen Theoretical Sampling ist. Jede dieser Einzeluntersuchungen führt für jede berücksichtigte Kohorte zu einer Typenbildung, an der theoretische Aussagen ansetzen, wobei spätere Studien auf der Typenbildung der vorherigen aufbauen. Die offenen Erhebungsinstrumente sind identisch; verglichen werden Typologien und die daraus gewonnenen theoretischen Schlussfolgerungen.Dieses methodische Design soll im Hinblick auf seine Praktikabilität für zwei Kohorten (Jugendliche, Erwachsene im Alter von 45 bis 50 Jahren) erprobt, der dafür notwendige Aufwand und der Ertrag abgewogen sowie der Einfluss der Untersuchung auf das nachfolgende Handeln und die Handlungsperspektiven der Befragten überprüft werden.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Beteiligte Person Professor Dr. Andreas Hepp
 
 

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