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Einfluss von Ghrelin auf die neuronale Anpassung von Appetit-regulierenden Prozessen bei Diät-induzierter Adipositas
Antragstellerin
Dr. Heike Vogel
Fachliche Zuordnung
Ernährungswissenschaften
Förderung
Förderung von 2012 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 223283435
Die Zunahme der Adipositasprävalenz stellt ein globales Problem dar und ist mit einer Vielzahl von Folgeerkrankungen wie Typ-2-Diabetes, kardiovaskulären Störungen und einzelnen Krebsformen verbunden. Derzeit ist die einzige erfolgreiche Therapie für eine langfristige Abnahme des Körpergewichts eine Magenbypass-Operation, wobei diese Gewichtsabnahme nicht nur auf ein verringertes Füllungsvermögen des Magens zurückgeführt werden kann. Nach einer Operation zeigen die Patienten neben einer Körpergewichtsreduktion eine deutlich veränderte Nahrungspräferenz, wobei Sie „gesündere“ Nahrung bevorzugen. Des Weiteren sind bei diesen Patienten die Konzentrationen von Appetit-regulierenden Hormonen und die Antwort auf Nahrungsreize besonders in Gehirnarealen, die in den Mechanismus der Nahrungsbelohnung involviert sind, verändert.In diesem Regelkreis spielt vor allem Ghrelin, ein Appetit-stimulierendes Peptidhormon, eine entscheidende Rolle, da seine Sekretion nach einer Magenbypass-Operation unterdrückt wird. An Nagern wurde gezeigt, dass Ghrelin die Fähigkeit besitzt, Gehirnareale zu stimulieren, die dem Prozess der Belohnung zuzuordnen sind (z.B. ventrales Tegmentum, VTA). Auch beim Menschen besteht ein Zusammenhang zwischen erhöhtem Körpergewicht und dem gesteigerten Verlangen nach Nahrung, so dass die Vermutung nahe liegt, dass Ghrelin bei diesem Prozess eine bedeutende Stellung einnimmt.Im vorliegenden Antrag soll die Hypothese geprüft werden, ob Gewichtsschwankungen (Körpergewichtszu- und abnahme) mit veränderten Ghrelinsensitivitäten einhergehen. Es ist zunächst in Nagermodellen für Diät-induzierte Adipositas geplant, die Ghrelinsensitivität durch Bestimmung der Futteraufnahme zu untersuchen und zusätzlich die Auswirkungen auf das Belohnungsverhalten der Tiere zu testen. Im zweiten Schritt soll untersucht werden, inwieweit sich die Ghrelinsensitivität nach Körpergewichtsreduktion durch Nahrungsrestriktion und Bypass-Operation ändert und voneinander unterscheidet.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Schweden
Gastgeberin
Professorin Dr. Suzanne L. Dickson