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Working Poor in Europa: Armut trotz Erwerbstätigkeit
Antragsteller
Professor Dr. Hans-Jürgen Andreß (†)
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung von 2005 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 22320432
Das hier beantragte Projekt hat zum Ziel, europäisch vergleichend das Ausmaß und die Struktur von Armut von Erwerbstätigen zu analysieren. Armut von Erwerbstätigen wird dabei als eine mögliche Konsequenz der Umgestaltung sozialer Sicherungssysteme und der Flexibilisierung und Deregulierung von Arbeitsmärkten betrachtet. Die bisherige Forschung bearbeitet das Thema rein deskriptiv oder konzentriert sich auf einzelne Ursachen wie z.B. das Ausmaß von Niedriglohnbeschäftigung. Das geplante Projekt liefert daher zunächst eine umfassende Darstellung der Unterschiede in den länderspezifischen Rahmenbedingungen, um diese für das Ausmaß und die Struktur von Armut von Erwerbstätigen zu verwenden.Zentrale Fragen lauten:Wie unterscheidet sich jeweils die nationale Ausgestaltung von institutionellen Rahmenbedingungen, die für Armut von Erwerbstätigen relevant sind (z.B. Ausgestaltung sozialer Sicherungssysteme, Ausgestaltung des Lohnverhandlungssystems, Arbeitsmarktregulierung und ¿ flexibilisierung)?Wie wirken diese Rahmenbedingungen auf das Risiko erwerbstätig und arm zu sein?Lässt sich im Verlauf seit den 1990er Jahren eine Veränderung im Ausmaß und in der Struktur von Armut von Erwerbstätigen beobachten? Falls ja, ist dies bereits als Auswirkung der Veränderungen innerhalb der genannten institutionellen Rahmenbedingungen zu interpretieren?Für Deutschland werden diese Fragen auf Basis repräsentativer Längsschnittdaten, dem SozioÖkonomischen Panel (SOEP); bearbeitet. Für allgemeine internationale Vergleiche werden Analysen auf Basis des Europäischen Haushaltspanels (ECHP) durchgeführt. Zusätzlich werden in dem geplanten Projekt Kooperationen mit Forschern aus einer Reihe von europäischen Ländern angestrebt. Diese Ex3 perten dienen einerseits als Ansprechpartner für ihr jeweiliges Land, steuern aber andererseits selbst länderspezifische Analysen zum Thema bei.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen