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Mittelalterliche Handschriften: Katalogisierung der illuminierten Handschriften und Drucke des 15. und frühen 16. Jahrhunderts der Staatsbibliothek Bamberg
Antragstellerin
Professorin Dr. Bettina Wagner
Fachliche Zuordnung
Kunstgeschichte
Förderung
Förderung seit 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 222130037
Die Staatsbibliothek Bamberg verfügt über einen reichhaltigen Bestand an illuminierten Handschriften und Drucken des 15. und frühen 16. Jahrhunderts. Zahlreiche spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Handschriften und Inkunabeln der Sammlung sind mit Buchmalerei ausgestattet, die überwiegend süddeutscher Herkunft ist; daneben sind aber auch Exemplare vorhanden, die aus anderen Regionen Deutschlands, aber auch aus Italien, Frankreich und den Niederlanden sowie Böhmen stammen. Obwohl die Illuminationen vielfach von hoher künstlerischer Qualität und vielfältiger Aussagekraft sind, ist der Bestand der Wissenschaft bisher weitgehend unbekannt. Erst in den letzten Jahren hat die kunsthistorische Forschung überhaupt damit begonnen, sich verstärkt mit der malerischen Ausgestaltung von Handschriften dieser Umbruchszeit auseinanderzusetzen; die medienübergreifenden Zusammenhänge und Veränderungsprozesse sind dabei jedoch erst ansatzweise berücksichtigt worden, da eine systematische Aufarbeitung von illuminierten Drucken noch aussteht. Die im Jahr 2012 begonnene wissenschaftliche Bearbeitung des bedeutenden und vielfältigen Bamberger Bestands von knapp 200 Handschriften (einschließlich Fragmenten) sowie ca. 600 Drucken mit malerischer Ausstattung erfüllt ein lang gehegtes Desiderat. Ziel des Projektes ist es, die illuminierten Handschriften und Drucke kunsthistorisch gemäß den aktuellen Standards der wissenschaftlichen Katalogisierung zu beschreiben und damit für die weitere Forschung zu erschließen. Das Vorhaben lässt darüber hinaus differenzierte Erkenntnisse zur Organisation der Buchproduktion um 1500 im Allgemeinen und zum Verhältnis zwischen klösterlichen Skriptorien und städtischen Buchmalern im Besonderen erwarten. Die Projektergebnisse werden in einem gedruckten Katalog und online über das neu entwickelte Handschriftenportal (https://handschriftenportal.de/) und die Inkunabeldatenbanken INKA (www.inka.uni-tuebingen.de/) und „Material Evidence in Incunabula“ (MEI: https://data.cerl.org/mei/_search) zugänglich gemacht.
DFG-Verfahren
Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Beteiligte Einrichtung
Staatsbibliothek Bamberg