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Oxytozin und das veränderte 'Ich': Gesichtsverarbeitung bei Sozialer Angst

Antragsteller Professor Dr. Alexander L. Gerlach, seit 4/2016
Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2013 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 221408107
 
Die Soziale Angst Störung (SAS) ist das dritthäufigste psychiatrische Störungsbild, nach der Depression und der Alkoholabhängigkeit. SAS zeichnet sich durch übermäßige Angst vor negativer Beurteilung aus. In den letzten Jahren hat sich die Evidenz erhärtet, dass erhöhte Vigilanz hin zu bedrohlichen Gesichtern, aber auch deren Vermeidung, instandhaltende Faktoren bei SAS darstellen. Auch scheinen Hormone wie z.B. Testosteron oder Progesteron die Verarbeitung von bedrohlichen Gesichtern zu verbessern. Bisher gibt es jedoch nur wenige Untersuchungen, die den Einfluss von Hormonen untersuchten, welche die Verarbeitung von bedrohlichen Reizen abschwächen bzw. die Verarbeitung von positiven Reizen fördern. Das Neuropeptid Oxytocin (OXT) reduziert z.B. die Wahrnehmung von sozialer Bedrohung und die Reaktivität der Amygdala beim Betrachten ängstlicher Gesichter. Es verbessert zudem die Kommunikation mit und die Beziehung zu anderen, die Einschätzung von Vertrauenswürdigkeit und die Verarbeitung von freundlichen Gesichtern. Erstaunlicherweise ist OXT aber bisher nur selten systematisch im Zusammenhang mit sozialer Angst untersucht worden, obwohl es unser Verständnis der endokrinologischen Einflüsse auf die Gesichtsverarbeitung und dem damit eng zusammenhängenden Sozialverhalten von sozial ängstlichen Menschen grundlegend erweitern könnte.Das beantragte Forschungsprojekt ist das erste, welches die Effekte von OXT auf Aspekte der Gesichtsverarbeitung und des Sozialverhaltens systematisch in Zusammenhang mit sozialer Angst bringt. Bei hoch- und niedrig-sozialängstlichen Männern und Frauen soll der Effekt von OXT untersucht werden, und zwar (a) auf Aufmerksamkeitsverzerrungen, Annäherungs- und Vermeidungstendenzen bei ärgerlichen, neutralen, fröhlichen und ablehnenden Gesichtern, sowie auf Vertrauen zu anderen, und (b) auf Aufmerksamkeitsverzerrungen, Annäherungs- und Vermeidungstendenzen bei traurigen, neutralen, überraschten und angeekelten Gesichtern, sowie auf den interpersonalen Abstand. Die erwarteten Ergebnisse werden unser Verständnis der Verarbeitung sozialer Informationen und resultierender Verhaltensweisen bei SAS entscheidend fördern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Markus Heinrichs
Ehemaliger Antragsteller Wolf-Gero Lange, Ph.D., bis 3/2016
 
 

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