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Konfokales Laser Raster Mikroskop

Fachliche Zuordnung Medizin
Förderung Förderung in 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 221323331
 
Erstellungsjahr 2016

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Topic: Biosystem-Material Interaktion: Phagozytose-Versuch von Osteoblasten auf geometrischen Mikropfosten. Topographische Oberflächenmodifikationen sind bei orthopädischen und dentalen Implantaten von Bedeutung für die Integration in das Gewebe. Knochenaufbauende Zellen – die Osteoblasten – erkennen die ihnen zugrunde liegende Topographie in nm- und µm-Dimensionen. Stochastisch raue Metalloberflächen, wie z.B. nach Korundstrahlen mit Al2O3-Partikeln, können sowohl die zelluläre Adhäsion verändern als auch die Rezeptorexpression der Integrine, die wichtige „Anker“ für die Bindung an die Extrazelluläre Matrix darstellen. Um die Komplexität dieser Materialoberflächen zu reduzieren und zellphysiologische Phänomene in vitro besser herausarbeiten zu können, wurden von uns geometrische Mikropfosten eingesetzt. Interessanterweise konnten wir herausfinden, dass Osteoblasten versuchten, die durch Kanten und Ecken charakterisierten Mikropfosten zu internalisieren. Dieser Prozess verursachte nicht nur einen erhöhten Energiemetabolismus (Adenosintriphosphat (ATP)-Verlust) in den Osteoblasten, sondern auch die Produktion von reaktiven Sauerstoffspezies in der Zelle. Dabei waren Komponenten in der Zellmembran beteiligt, die auch für die Mikro- und Nano-Partikelaufnahme der Zellen eine Rolle spielen, wie Caveolin-1 als wichtiges membranständiges Protein in den Caveolae, Cholesterol oder CD68. Intrazelluläre Signale waren bei Zellen auf Mikropfosten deutlich reduziert und verzögert, was anhand der intrazellulären Kalzium (Ca2+)-Mobilisierung sichtbar wurde. Dieser Versuch einer Phagozytose der Mikropfosten war natürlich für die Zellen vergeblich, da die Pfosten fixiert waren. In Folge dieser gesamten Prozesse wurde die knochenspezifische Zellfunktion signifikant gehemmt, d.h. Kollagen Typ I, Fibronektin und weitere Proteine für den Aufbau der Knochenmatrix wurden vermindert produziert. Der Beitrag des neu beschafften Konfokalen Laser Raster Mikroskops war hierbei zentral, da sowohl temporale Prozesse in humanen Vitalzellen (Ca2+-Mobilisierung) als auch die lokale Organisation adhäsionsrelevanter Parameter der Zellen betrachtet werden konnten, die für die Interpretation der Vorgänge am Biomaterial- Interface essentiell sind. Topic: Migration und Chemotaxis von mesenchymalen Stammzellen. Mesenchymale Stammzellen (MSC) können zur Regeneration von Geweben beitragen. Während der Wundheilung kommt es nicht selten zu einer bakteriellen Infektion im Regenerationsgewebe. Im Rahmen eines Drittmittelprojektes haben wir untersucht, ob das Verhalten von MSC bzgl. Proliferation und Migration durch bakterielle Komponenten (z.B. LPS) beeinflusst wird. Es zeigte sich, dass sowohl Proliferation als auch osteogene Differenzierung durch diese Komponenten durch LPS gesteigert wurden, ein Einfluss von LPS auf die Migration von MSC konnte jedoch nicht nachgewiesen werden. Das LSM wurde dabei für den Nachweis von Chemotaxis (µ-slide Chemotaxis-Assay) in der Inkubationskammer eingesetzt (live-cell- Imaging).

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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