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Techniken und Vorhersagemodelle für nachhaltige Produktlinienentwicklung
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Sven Apel
Fachliche Zuordnung
Softwaretechnik und Programmiersprachen
Förderung
Förderung von 2012 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 221150666
Softwareproduktlinien haben in den letzten Jahren in Industrie und Forschung entscheidend an Bedeutung gewonnen. Diverse Firmen und Institutionen wie die NASA, Hewlett Packard, General Motors, Boeing und Philips verwenden Produktlinientechologie mit großem Erfolg, um ihre Entwicklung hinsichtlich ihres Produktportfolios, Softwarequalität und Marktänderungen zu verbessern. Trotz der Vorteile impliziert ein Produktlinien-basierter Ansatz meist Vorab-Investitionen. Produktlinienentwickler müssen vorhersehen, welche Features ihre Kunden in Zukunft wünschen. Analysetechniken und Vorhersagemodelle spielen hierbei eine wichtige Rolle, um unökonomische Entwicklungen zu vermeiden. Aktuelle Entwicklungs- und Analyseansätze ignorieren jedoch oft Eigenschaften der Architektur, Implementierung und Organisation einer Produktlinie.Ein Hauptziel von Pythia ist es, aktuelle Ansätze zur Produktlinienentwicklung und -evolution mit neusten Analysetechniken (u.A. Softwaremetriken, statische Analyse, Mining-Techniken, Messung nichtfunktionaler Eigenschaften und Analyse von Featureinteraktionen) zu kombinieren, um ein besseres Wissensfundament für Entscheidungen zu generieren. Um dieses Ziel zu erreichen, werden wir Informationen aus verschiedenen Quellen extrahieren und kombinieren sowie die daraus abgeleiteten Ergebnisse aggregiert in einem interaktiven Dashboard für Entwickler und Maintainer grafisch aufbereiten.In der ersten Phase von Pythia haben wir substanzielle Ergebnisse erzielt. Wir haben diverse Informationsquellen auf ihre Eignung untersucht und bewertet, insbesondere Quellcode, Featureabhängigkeiten und Versionskontrollsysteme. Weiterhin haben wir erste Analysen und Prediktoren entwickelt, die auf die besonderen Charakteristiken und Anforderungen von Softwareproduktlinien und konfigurierbaren Systemen zugeschnitten sind. Ein besonderes Augenmerk von Pythia liegt dabei auf der Entwicklung eines Produktlinien-Dashboards. Hier integrieren wir verschiedene Informationsquellen und visualisieren unterschiedliche Aspekte der Entwicklung einer Produktlinie über die Zeit. Das Dashboard ist die Basis, um die Ergebnisse des Projekts gemeinsam mit Entwicklern zu evaluieren.In der zweiten Phase von Pythia führen wir unsere Arbeiten an der Extraktion und Integration verschiedener Informationsquellen fort, ebenso wie die Evaluierung bezüglich Produktlinienevolution mittels unseres Dashboards. Zudem konzentrieren wir uns verstärkt auf die Kombination verschiedener bestehender und neuer Informationsquellen, um Synergien nutzen zu können -- der Schlüsselhypothese von Pythia folgend, nach der Informationen aus Implementierung, Architektur und Organisation entscheidend für nachhaltige strategische Entscheidungen während der Evolution von Produktlinien sind. Zusätzlich werden wir einen besonderen Fokus auf den menschlichen Faktor setzen, sowohl als wertvolle Informationsquelle als auch zur Evaluation unseres Ansatzes.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Teilprojekt zu
SPP 1593:
Design for Future - Managed Software Evolution