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Die Rolle von Emotionsregulation und seiner neuronalen Korrelate in der Entstehung psychotischer Symptome

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2012 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 220110617
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Obwohl bekannt ist, dass Zustände erhöhter Emotionalität psychotischen Episoden vorausgehen, ist ungeklärt, warum die Betroffenen Schwierigkeiten haben, diese Emotionen effektiv zu regulieren. Kernanliegen des Projekts war es, zu untersuchen, ob ER-Schwierigkeiten mit einem Anstieg von psychotischen Symptomen assoziiert sind sowie spezifische Strategien zu identifizieren, die Symptom-präventiv wirken. 25 Probanden mit schizophrener Prodromalsymptomatik, 60 Patienten mit einer psychotischen Störung, 40 gesunde Kontrollprobanden sowie 40 Patienten mit Angststörungen wurden im Hinblick auf ihre Fähigkeit Angst, Trauer, Ärger und Scham zu regulieren untersucht. Das Projekt beinhaltete die Durchführung von zwei Experimenten, in denen negative Emotionen induziert und der Effekt verschiedener ER-Strategien auf subjektive emotionale Zustände, peripher-physiologische Reaktionsmuster und psychotische Symptome untersucht wurde. In beiden Experimenten zeigte sich nach Konfrontation mit einem Stressor (IAPS-Stimuli bzw. Sozialer Ausschluss) kein höherer Anstieg hinsichtlich negativer Emotionen und psychophysiologischer Erregung bei Personen mit einer psychotischen Störung oder mit schizophrener Prodromalsymptomatik im Vergleich zu gesunden Kontrollprobanden. Patienten mit einer psychotischen Störung profitierten bezogen auf die Angstreduktion nur tendenziell weniger von der Strategie „Umbewerten“. Dieser Effekt zeigte sich nicht für Probanden mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer psychotischen Episode und bei beiden Gruppen auch nicht bezogen auf die Reduktion von Traurigkeit. Hinsichtlich der Angstreduktion profitierten Probanden mit schizophrener Prodromalsymptomatikund Angstpatienten tendenziell stärker von der Strategie „Ablenken“ als Personen mit einer psychotischen Störung und Gesunde. Es konnte kein Zusammenhang von ER-Schwierigkeiten und einem Anstieg psychotischer Symptome nachgewiesen werden. Allerdings zeigte das Cyberball-Experiment, dass Probanden mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer psychotischen Episode im Vergleich zu den anderen Gruppen tendenziell mit einem stärkeren Anstieg der psychotischen Symptome auf die Stressbedingung (Sozialer Ausschluss) reagierten. Die Ergebnisse des Projektes deuten im Wesentlichen nicht darauf hin, dass Patienten mit psychotischen Störungen stärker auf standardisierte Stressoren reagieren oder mehr Schwierigkeiten haben, Strategien der Emotionsregulation auf standardisierte Stressoren hin einzusetzen. Schwierigkeiten in der Emotionsregulation leisten jedoch einen Beitrag zur höheren Stresssensitivität bei Personen mit schizophrener Prodromalsymptomatik.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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