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Das Leiruvogur Hafen Forschungsprojekt: Archäologische Untersuchung eines wikingerzeitlichen Ufermarktes auf Island

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2012 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 219418116
 
Ziel des Forschungsprojektes zum Hafen von Leiruvogur ist der archäologische Nachweis eines der Häfen, der am häufigsten in den isländischen Familiensagas erwähnt Der Hafen von Leiruvoger wurde von den Häuptlingen des Mosfell Tals kontrolliert. Archäologische Feldforschungen innerhalb des Tals als unmittelbares Hinterland zu diesem bedeutenden Hafenplatz konnten Wohnsitz und Machtstruktur der Häuptlinge von Mosfell nachweisen. Vor diesem Hintergrund wird die Erforschung von Leiruvogur besonders die sozioökonomischen Aspekte des Hafens beleuchten und in einem weiter gefassten Kontext zudem einzigartige Informationen zum Verständnis von Infrastruktur und Organisation der Häfen, die der nordatlantischen Welt als überregionale Verkehrsknotenpunkte dienten, liefern. Das zunächst auf drei Jahre angelegte Projekt hat seinen Schwerpunkt auf Prospektion, gezielte Suchgrabungen, Materialanalysen, Studien von historischen Quellen sowie Rekonstruktion der Küstenlandschaft um den Hafen von Leiruvogur. Diese Untersuchungen sollen Grundlage für eine zweite Projektphase bilden, die sich auf Grabungen konzentrieren wird. Das Projekt wird dazu beitragen, das nördliche Ausgreifen der europäischen Handelsnetzwerke in den Nordatlantik näher zu verstehen. Der Hafenplatz von Leiruvogur mit seinen Hofstätten im Hinterland bietet einzigartige Möglichkeiten, die vorherrschenden Konzepte von Zentrum und Peripherie, die auf das Europa des 9.-10. Jh. angewandt werden, kritisch zu überprüfen. Durch diesen Ausgangspunkt wird die Beziehung zwischen den perifären nordatlantischen Kolonien, den skandinavischen Emporia und den europäischen Handelszentren aus einer neuen Perspektive betrachtet werden können.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug USA
Beteiligte Person Professor Dr. Jesse Byock
 
 

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