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Frühmittelalterliche Häfen zwischen Wismar Bucht und Danziger Bucht (Deutschland/Polen)
Antragsteller
Professor Dr. Hauke Jöns; Professor Dr. Friedrich Lüth
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2012 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 219305126
Im Rahmen des Forschungsvorhabens ist eine systematische und interdisziplinäre Erforschung der Hafenstrukturen frühmittelalterlicher Seehandelsplätze zwischen der Wismarer und der Danziger Bucht vorgesehen. In erster Linie soll geklärt werden, in welchem Umfang bei der Anlage dieser Siedlungen die topographischen Voraussetzungen für die Anlage von Häfen bedeutend war, wie die Anbindung der Häfen an die jeweilige Siedlung erfolgte, welche gesellschaftliche und wirtschaftliche Funktion die Häfen innerhalb des Siedlungsgefüges besaßen und in welcher Weise die Be- und Entladung der Boote und Schiffe erfolgte. Von besonderem Interesse ist die Untersuchung der Frage, ob zu diesem Zweck Uferbefestigungen, Molen oder Landebrücken errichtet wurden und ob es ggf. zu Reparaturen, Erneuerungen oder Umbauten gekommen ist. Vor diesem Hintergrund ist die Rekonstruktion der jeweiligen geographischen Voraussetzungen sowie der umweltgeschichtlichen Prozesse – wie Veränderungen des Meeresspiegels, die lokale Hydrographie, regionale/lokale Verlandungsprozesse oder erosionsbedingte Verlagerungen von Küstenlinien und relevanter Wasserwege von großer Bedeutung. In der an dieser Stelle beantragten 1. Projektphase soll ausgehend von den bereits in der Literatur, Archiven und Magazinen vorhandenen Informationsquellen zunächst eine vergleichende Auswertung der bislang durchgeführten Forschungen an frühmittelalterlichen Häfen im Untersuchungsgebiet erfolgen. Dabei stehen die Fundplätze im westlich der Oder gelegenem Gebiet im Vordergrund Vorhandene Informationslücken sollen mit Hilfe geologischer, geophysikalischer und archäologischer Prospektions- und Analysemethoden geschlossen werden. Kleinräumige Sondagen sollen dann die Ergebnisse der Prospektionen verifizieren und ggf. Erhaltung und Datierung von Hafenkonstruktionen klären. In Abhängigkeit von den Ergebnissen der 1. Phase sollen in der 2. Projektphase verstärkt die Fundplätze zwischen Oder und Weichsel untersucht werden. Gegenbenfalls sollen dann auch einzelne Häfen mit gut erhaltenen Strukturen in repräsentativen Ausschnitten freigelegt werden.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Mitverantwortliche
Professor Dr. Norbert Benecke; Professor Dr. Felix Bittmann; Dr. Steffen Wolters