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Mikrovaskuläre Veränderungen beim Idiopathischen Parkinsonsyndrom: Korrelationen zu Levodopa induzierten Dyskinesien und Greifkraftkontrolle
Antragsteller
Professor Dr. Florian Holtbernd
Fachliche Zuordnung
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung
Förderung von 2012 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 219279688
Levodopa (LD) ist die effektivste symptomatische Therapie in der Behandlung des idiopathischen Parkinsonsyndroms (PS). Jedoch treten bei einer Mehrzahl der Patienten unter chronischer Behandlung unerwünschte motorische Symptome auf - LD induzierte Dyskinesien (LID). Die Mechanismen der Entstehung von LID sind komplex und nicht vollständig aufgeklärt. Nach aktueller Studienlage sind starke, vorübergehende Anstiege der striatalen Dopaminkonzentration nach LD Applikation ein wichtiger Faktor in der Entstehung von LID. Zudem konnte gezeigt werden, dass LD eine Dissoziation von cerebraler Stoffwechselaktivität und Blutfluss verursacht. Dieser Effekt ist besonders ausgeprägt bei Patienten mit LID. Wir vermuten daher, dass die Veränderungen der striatalen Dopaminkonzentration mindestens zum Teil auf strukturelle und funktionelle Veränderungen der cerebralen Mikrozirkulation zurückzuführen sind. Eine eingeschränkte Funktionalität der Hand ist ein häufiges und alltagsrelevantes Symptom beim PS. Patienten weisen charakteristische Störungen der Greifkraftkontrolle auf. Insbesondere werden stark erhöhte Griffkräfte (GK) beobachtet. Dieses Phänomen tritt v.a. bei Patienten mit LID auf. Es ist nicht bekannt, ob die exzessiv erhöhten GK Folge der Erkrankung sind, durch die LD Therapie verursacht sind, oder pathophysiologische Gemeinsamkeiten mit LID aufweisen. Mittels quantitativer, longitudinaler PET-Bildgebung werden wir untersuchen, welche Rolle die durch Dopamin induzierten metabolischen und hämodynamischen Effekte in der Pathophysiologie von LID spielen. Mittels Greifkraftanalyse werden wir prüfen, ob die erhöhten GK Symptom der Erkrankung sind, oder ausschließlich bei Patienten mit LID auftreten. Schließlich werden wir analysieren, ob die Defizite in der GK-Kontrolle mit Veränderungen der cerebralen Mikrozirkulation einhergehen. Ziel unserer Studie ist es, einen tieferen Einblick in die Pathophysiologie von LID zu erlangen und Wege für neue Therapien zu eröffnen.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
USA
Gastgeber
Professor Dr. David Eidelberg