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Lebensbilder eiszeitlicher Höhlenkünstler. Modelluntersuchungen zur Aktivitäten in Höhlenräumen im Kontext der Wandkunst

Antragsteller Dr. Tilman Lenssen-Erz (†)
Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2012 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 218391464
 
Aus dem Jungpaläolithikum haben Menschen in Höhlen nicht nur ortsfeste Bildartefakte hinterlassen, sondern auch archäologische Objekte und zudem Abdrücke im plastischen Untergrund. Solche Abdrücke von Füßen und Händen sind seit über 100 Jahren bekannt und wurden nach traditionellen anthropologischen Methoden des westlichen Wissenschaftskanons untersucht. In diesen Kanon ist aber die ursprüngliche Fähigkeit des Menschen, solche Fährten zu interpretieren niemals als wissenschaftlich fruchtbare Methode aufgenommen worden. Dieses Wissen und die damit verbundenen Fähigkeiten haben heute nur noch wenige Menschen. Dazu gehören die erfahrenen Jäger der Ju/hoansi (‚Buschleute') aus der Kalahari (Namibia). Zwei von ihnen sollen mit den spätpleistozänen menschlichen Fährten in südfranzösischen Höhlen konfrontiert werden und ihre Interpretationen zu Protokoll geben. Daraus werden neue Erkenntnisse hinsichtlich Verhalten und Aktivitäten jungpaläolithischer Wildbeuter in Bilderhöhlen erwartet, die besonders im Kontext der heute weithin favorisierten Trance-Hypothese als Triebfeder der Produktion von Höhlenbildern Bedeutung erlangen. Da die Fährtenleser aus der Kultur stammen, die zu dieser Hypothese überhaupt erst angeregt hat, werden auch ihre Kommentare zu den mit den Spuren kontextualisierten ortsfesten Bildartefakten weiterführende Anregungen liefern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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