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Formen der Ausdifferenzierung in Organisationen Allgemeiner Erwachsenenbildung Zwei qualitativ-rekonstruktive Reanalysen zu kollektiven Orientierungen im Hinblick auf Mitarbeiter- und Raumformationen (Fortsetzungsantrag FR 2716/2-1)
Antragstellerin
Professorin Dr. Annette Scheunpflug, seit 8/2015
Fachliche Zuordnung
Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft
Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft
Förderung
Förderung von 2012 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 216177478
In der beantragten Untersuchung stehen zwei spezielle Formen von Ausdifferenzierung in Organisationen der Allgemeinen Erwachsenenbildung im Mittelpunkt. Erstens wird der Blick auf Ausdifferenzierungen im Sozialen gerichtet und das kommunikative Zusammenspiel pädagogischer und nicht-pädagogischer Akteure untersucht. Es wird danach gefragt, wie sich dieses in den kollektiven Orientierungen von Mitarbeitenden ausdrückt. Es geht dabei darum, Formen der Ausdifferenzierung von Mitarbeiterformationen in erwachsenenpädagogischen Organisationen zu rekonstruieren. Zweitens werden Ausdifferenzierungen im Räumlichen in den Blick genommen und danach gefragt, wie in ländlich situierten erwachsenenpädagogischen Organisationen der umgebende (ländliche) Raum wahrgenommen wird und die kollektiven Orientierungen der Mitarbeitenden beeinflusst. Dabei steht die Rekonstruktion einer Form der Ausdifferenzierung im Mittelpunkt, die über die Bedeutung des umgebenden Raums als Raumformationen strukturiert ist. Beide Fragestellungen resultieren aus einer laufenden qualitativ-rekonstruktiven Studie zum Lehren in der Allgemeinen Erwachsenenbildung. Im empirischen Datenmaterial wurden unerwartet beide Ausdifferenzierungsformen sichtbar. Diese waren für die Ergebnisgenerierung der laufenden Studie allerdings von nachgeordneter Relevanz und sollen mit der Fortsetzung der Studie dezidiert bearbeitet werden. Zu beiden aus der laufenden Studie abgeleiteten Fragestellungen liegen im Forschungsdiskurs bislang keine gesicherten Erkenntnisse vor. Mit der beantragten Untersuchung wird auf diese Desiderata reagiert. Aufgrund des umfangreich generierten qualitativen Datensatzes der noch laufenden Studie bietet sich die Gelegenheit, diese beiden Formen der Ausdifferenzierung durch zwei Reanalysen zu bearbeiten. Damit kann gleichzeitig der Forderung nachgekommen werden, auch qualitative Datensätze für Reanalysen gezielt zu nutzen. Der bisherige Datensatz besteht aus neun Organisationen der Allgemeinen Erwachsenenbildung. In diesen wurden leitfadengestützten Interviews mit Leitungspersonen geführt sowie 23 Gruppendiskussionen mit hauptamtlich pädagogischen Mitarbeitenden, freien Kursleitenden und Verwaltungskräften. Für die hier beantragte Studie werden zusätzlich weitere ländlich situierte Organisationen als Kontrastfälle in das Sample mit einbezogen. Das Datenmaterial wird nach dem Verfahren der dokumentarischen Methode ausgewertet, um kollektive Orientierungen im Hinblick auf Mitarbeiter- und Raumformationen zu rekonstruieren. Mit der beantragten Fortsetzung der Studie wird also das Ziel verfolgt, über die Reanalyse von Mitarbeiterformationen auf der einen und Raumformationen auf der anderen Seite, verschiedene Formen der Ausdifferenzierungen in Organisationen der Allgemeinen Erwachsenenbildung empirisch zu rekonstruieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Ehemalige Antragstellerin
Professorin Dr. Julia Franz, bis 7/2015