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Soziale Ungleichheit in (post-)sekundären Bildungsverläufen: Die Relevanz räumlicher Kontexte

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2012 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 215989457
 
Im Fokus des Forschungsvorhabens steht die Frage, welchen Beitrag Mechanismen, die in sozio-strukturellen Kontexten verortet werden können, zur Erklärung sozialer Disparitäten im späteren Bildungsverlauf leisten, insbesondere im Hinblick auf Bildungsaspirationen und -übergänge in berufliche Ausbildung, höhere Schulbildung und tertiäre Bildung. Im Sinne eines flexibilisierten Raumkonzepts werden bestehende Konzepte wie Nachbarschafts- und Peer-Einflüsse oder regionale Arbeitsmarktstrukturen erweitert. Ein theoretisch fundiertes Forschungsmodell wurde im Rahmen der ersten Förderphase des SPP1646 entwickelt. Im Zentrum der zweiten Förderphase steht die empirische Anwendung und Überprüfung dieser systematischen Konzeptualisierung der Wirkung sozio-strukturelle Kontexte. Hierbei wird auf spätere Phasen im Bildungs- und Qualifikationsverlauf Bezug genommen, da davon auszugehen ist, dass diese in deutlich stärkerem Maße als frühe Bildungsphasen dem Einfluss weiterer Kontextbedingungen unterliegen - und zwar sowohl im Sinne ihrer räumlichen Ausdehnung als auch ihrer Vielfalt. In diesem Zusammenhang kann zudem angenommen werden, dass individuelles räumliches Mobilitätsverhalten deutlich relevanter ist, wenn die allgemein bildendende Schulkarriere bereits beendet ist und die berufliche Qualifizierungsphase beginnt. Mit der Berücksichtigung der Angebots- und Nachfrageseite von Bildungsübergängen wird der Zweiseitigkeit des Prozesses Rechnung getragen: Bei der Erklärung der Bildungsnachfrage stehen subjektive Einstellungen zu Bildung sowie Bildungswünsche im Vordergrund. Eine erste Projektlinie befasst sich daher mit der Frage, inwiefern sozio-strukturelle Kontexte die Entstehung und Anpassung von ergebnisbezogenen Bildungsaspirationen beeinflussen. Hierbei stehen sowohl Schulbildungsaspirationen als auch Aspirationen hinsichtlich des beruflichen Status im Vordergrund. Um den Bildungsprozess so vollständig wie möglich abzubilden, befassen wir uns in einer zweiten Projektlinie mit faktischen Bildungsresultaten als Folge von Übergängen in der Phase der beruflichen Qualifizierung. Das Projekt kann auf umfassende konzeptuelle Arbeiten, eine weitreichende Datenrecherche und -aufbereitung und bereits erzielte Forschungsergebnisse aus der ersten Phase des SPP1646 zurückgreifen. Durch die Kombination administrativer Daten mit den Befragungsdaten des Nationalen Bildungspanels NEPS sowie die Anwendung räumlicher Analysemodelle kann das Projekt einen Beitrag zur Weiterentwicklung von Forschungsdaten und -methoden leisten. Zudem stellt der Forschungsgegenstand eine relevante Thematik für (bildungs-)politische Entscheidungsträger besonders mit Blick auf Ausbildungsmärkte und regionale Entwicklung dar.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
 
 

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