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Nichtinvasive Diagnostik der regionalen Myokardfunktion bei Herzklappenerkrankungen
Antragsteller
Professor Dr. Jens-Uwe Voigt
Fachliche Zuordnung
Kardiologie, Angiologie
Förderung
Förderung von 2006 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 21582759
Bei Herzklappenerkrankungen ist die Wahl des günstigsten Operationszeitpunktes abhängig von der klinischen Bewertung von Beschwerden, objektiven Parametern der Schwere des Klappenfehlers und Erfahrung. Während ein zu früher OP-Zeitpunkt unnötige Risiken für den Patienten birgt, kann eine zu späte OP durch chronische Druck- und/oder Volumenbelastung irreversible Schäden am Herzmuskel bedeuten. Die Echokardiographie ist bei Herzklappenerkrankungen die wichtigste nichtinvasive kardiologische Untersuchungsmethode. Die Ejektionsfraktion dient als quantifizierbarer Marker der Globalfunktion des linken Ventrikels, wird jedoch bei der Aortenstenose durch seine konzentrische Hypertrophie und bei der Mitralinsuffizienz durch Vor- und Nachlaständerung nachhaltig verändert, womit die Beurteilung der myokardialen Kontraktilität anhand des Volumenparameters Ejektionsfraktion unzuverlässig wird. Die regionale Funktion ist konventionell nur eingeschränkt in radialer Richtung durch Messung der Dickenzunahme des Herzmuskels quantifizierbar.Strain Rate Imaging ist eine neue echokardiographische Methode, die die Herzmuskelfunktion anhand der Parameter Myokardverformung (Strain) und -verformungsrate (Strain Rate) direkt misst. Im Gegensatz zur Magnetresonanztomographie, die ebenfalls Verformungsmessungen erlaubt, ist sie leicht verfügbar, kostengünstig und bietet eine unübertroffen hohe zeitliche Auflösung. Im vorgestellten Studienentwurf soll mit der neuen Technik die Veränderung der Myokardfunktion bei Herzklappenerkrankungen mit Druckbelastung (Aortenstenose) und Volumenbelastung des linken Ventrikels (Mitralinsuffizienz) untersucht werden, um Einblick in die pathologische Herzmuskelmechanik zu erhalten und klinisch-diagnostisch nutzbare, mit konventioneller Technik bisher nicht zugängliche Parameter abzuleiten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen