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Neuronale Mechanismen verhaltensabhängiger visueller Verarbeitung in den kortikalen Arealen MT und V1/2 des Makaken

Fachliche Zuordnung Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Förderung Förderung von 2006 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 21274824
 
Erstellungsjahr 2014

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Rahmen des Projektes „Neuronale Mechanismen verhaltensabhängiger visueller Verarbeitung in den kortikalen Arealen MT und V1/2 des Makaken“ wurden aufmerksamkeits- und verhaltenszielabhängige Vorgänge bei der Verarbeitung von plötzlichen Stimulusänderungen auf neuro- und elektrophysiologischer und auf perzeptueller Ebene untersucht. Die Hauptergebnisse des Projektes zeigen auf, dass eigenschaftsbasierte Aufmerksamkeit neben einer attributspezifischen Modulation der neuronalen Antwort eine weitere Komponente umfasst. Diese besteht in einer vom Verhaltensziel abhängigen und von den Tuningeigenschaften der Neurone unabhängigen Modulation des Netzwerkes, dass die attendierte Eigenschaftsdimension verarbeitet. Als überraschender Befund zeigte sich, dass der prominenteste beschriebene Aufmerksamkeitseffekt – eine Modulation der Feuerrate während der Zeit anhaltender Aufmerksamkeitszuwendung – zwar die Selektion des attendierten Stimulus widerspiegelt, jedoch nicht mit der Reaktionszeit in Antwort auf verhaltensrelevante Stimulusänderungen korreliert. Eine eng mit der Verhaltensleistung korrelierende Modulation der neuronalen Aktivität zeigte sich hingegen in der Latenz neuronaler Transienten in Antwort auf verhaltensrelevante Stimulusänderungen, sowie in der neuronalen Variabilität unmittelbar vor dem Eintreten des verhaltensrelevanten Ereignisses. Während diese Parameter ein zuverlässiges Korrelat für Reaktionszeiten darstellen, korreliert die Amplitude der transienten Antwort mit der Detektionsrate für das Erkennen von Stimulusänderungen. Im Rahmen eines 3-Schritt Modells von Aufmerksamkeit wurde eine konzeptuelle Vereinheitlichung von eigenschafts- und objektspezifischen Vorgängen bei der Selektion und Verarbeitung verhaltensrelevanter Information vorgenommen, deren Interaktion durch Verhaltensziel- und Stimulusabhängige Aspekte bestimmt wird.

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