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GRK 1864: Diversität: Vermittlungsprozesse von Differenz in transkulturellen Räumen
Fachliche Zuordnung
Geschichtswissenschaften
Förderung
Förderung von 2013 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 211741315
Das IGK Diversität beschäftigt sich mit den politisch und gesellschaftlich umstrittenen Handlungsfeldern ‚Multikulturalismus‘ und ‚Diversität‘. Über die Zusammenarbeit von geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern werden paradigmatische Veränderungen und historische Wandlungsprozesse im Umgang mit multikulturellen Realitäten in Nordamerika und Europa seit dem ausgehenden 18. Jh. untersucht. Das IGK stellt den Prozesscharakter und die diskursive Konstruktion von Diversität sowie ihre historische Kontextgebundenheit ins Zentrum seines Forschungsprogramms und fragt nach der Vermittlung und Übersetzung kultureller Differenz über Raum und Zeit. Das Forschungsprogramm wird durch drei Querschnittsthemen strukturiert: Politiken, Praktiken und (historische) Narrative von Diversität. Das Forschungsprogramm eröffnet originelle und innovative Perspektiven für Dissertationsthemen, die sich mit dem Wandel von Diversität auf der politischen, sozialen und kulturellen Mikro-, Meso- und Makroebene beschäftigen. Der verflechtungsgeschichtliche Zugang basierend auf dem Prinzip der „herméneutique croisée“ begründet neue Ansätze für die Regionalstudien sowie für transnational und empirisch-kulturvergleichende Forschung. In methodisch-theoretischer Hinsicht leistet das IGK einen historisch fundierten Beitrag zur begrifflichen Schärfung der Kernkonzepte Diversität, Transkulturalismus, Übersetzung und Raum. Das forschungsorientierte Qualifizierungskonzept basiert auf regelmäßigen Treffen der Doktoranden und beteiligten Wissenschaftler, umfasst intensive einwöchige Sommer- und Frühjahrsschulen, Master Classes zu ausgewählten theoretischen Konzepten, eine internationale Konferenz mit externen Experten und einen Dissertations-Workshop zu Beginn des dritten Jahres. Diese Intensivphasen sichern den wissenschaftlichen Austausch der Gesamtgruppe und die internationale Sichtbarkeit des Kollegs. Sie bieten einen Rahmen für die internationale Vernetzung der Doktoranden und unterstützen diese in zentralen Phasen des Arbeitsprozesses. Die Zusammenarbeit mit Experten aus Québec ist essentiell für die Realisierung des ambitionierten Forschungsprogramms. Kanada war das erste Land, das eine offizielle Multikulturalismuspolitik eingeführt hat. Kanada dient als Referenzpunkt für die gegenwärtigen europäischen Diskussionen, die u.a. explizit den Quebecer Gegenentwurf zum kanadischen Multikulturalismus – das Konzept des Interkulturalismus – aufgreifen. Die politischen und wissenschaftlichen Debatten, die zwischen Kanada und Québec seit den 1970er Jahren geführt werden, nehmen in gewisser Weise die europäischen Kontroversen, die wir seit den 1990er Jahren beobachten können, vorweg. Sie unterstreichen, dass ‚Diversität‘ ein räumlich und zeitlich dynamisches Konzept ist, eingebettet in ein polyzentrisches Gefüge politischer, sozialer und wissenschaftlicher Verflechtungen.
DFG-Verfahren
Internationale Graduiertenkollegs
Internationaler Bezug
Kanada
Antragstellende Institution
Universität Trier
Mitantragstellende Institution
Universität des Saarlandes
IGK-Partnerinstitution
Université de Montréal
Sprecherin
Professorin Dr. Ursula Lehmkuhl
beteiligte Wissenschaftlerinnen / beteiligte Wissenschaftler
Professor Dr. H. Peter Dörrenbächer; Professor Dr. Martin Endreß; Professorin Dr. Astrid Fellner; Professor Dr. Manuel Fröhlich; Professorin Dr. Folke Gernert; Professor Dr. Ralf Hertel; Professor Dr. Wolfgang Klooß; Professor Dr. Stefan Köngeter; Professor Dr. Hans-Jürgen Lüsebrink; Professor Dr. Michael Schönhuth; Professor Dr. Christoph Vatter
Sprecher (IGK-Partner)
Professor Laurence McFalls, Ph.D.