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Hydrographie und Kaltwasserkorallen-Geochemie im Golf von Mexiko und angrenzenden Gewässern

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 211135354
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Kaltwasser-Korallenriffe (Cold Water Coral Reefs: CWCR) sind weltweit in den Ozeanen verbreitet. Die umgebenden hydrophysikalischen Größen, die das Wachstum der CWCR beeinflussen, sind vor allem Temperatur und Salzgehalt, welche die potenzielle Dichte des Meerwassers bezogen auf die Tiefe bestimmen. Diese Studie untersucht und beurteilt die vorhandenen Wachstums- und Umweltbedingungen der Kaltwasser-Korallenriffe in Abhängigkeit zu den geochemischen und hydrographischen Rahmenbedingungen. Zu diesem Zweck wurden die CWCR im Nord-Atlantik, im Golf von Mexiko, vor den Bahamas, im Golf von Biskaya, und vor Marokko und Mauretanien untersucht. Glogowski et al. 2015 berichtet über eine neu entdeckte CWCR-Provinz mit der Größe von ~410 km2, westlich vor Marokko. Auf Grund der bekannten Dichteverhältnisse aus dem Nordost-Atlantik, konnte dieses neue Vorkommen mittels CTD Messungen vorerkundet und durch Hydroakustik und "ground truthing" verifiziert werden. Altersdatierung mit U-Th-Isotopie ergab ein Alter bis zum späten Holozän. Geochemische Untersuchungen an Lophelia pertusa wurden durchgeführt, um eine bessere Unterscheidung zwischen der Thekenwand (TW) und dem Zentrum der Kalzifikation (CoC) zu ermöglichen, bzw. heraus zu destillieren, welche Skelettstruktur besser die Signatur der umgebenden Wassermasse als Proxy dokumentiert. Kombinierte Messungen der Verhältnisse der Spurenelemente, wie Mg/Ca, Sr/Ca, Na/Ca wurden durchgeführt. Die meisten Metall/Kalzium Verhältnisse zeigen in der CoC eine bessere Korrelation mit der Temperatur und dem Salzgehalt, im Vergleich mit den Daten in der TW. Zusätzlich zeigen die Spurenverhältnisse von Na/Ca aus der CoC eine deutlichere Korrelation mit dem Salzgehalt und der Temperatur im Gegensatz zur TW. Hebbeln et al. 2014 konzentrierte sich auf den Dichte-Gradienten des Ozeanwassers im Golf von Mexiko, an der Campeche Bank. Die an der Campeche Bank vorkommende CWCR-Provinz wurde während der Forschungsausfahrt MSM20 entdeckt. Die Dichte-Gradienten bilden eine Art Barriere, an der Nährstoffpartikel akkumulieren und durch laterale Advektion den CWC-Vorkommen als Nahrung dienen. Auf dieser Studie aufbauend wurden die Wassermassendaten der CWCR Vorkommen im Nordatlantik nochmals bewertet. Die erzielten Ergebnisse belegen, dass bei einem Dichtegradienten zwischen 10m Wassersäule Delta Sigma Theta 10m : > 0,02 kg/m die Chance lebende CWCR-Vorkommen zu finden sehr, sehr hoch ( > 90%) ist. Damit wurde eine gute CTD basierte Erkundungsmethode für lebende CWCR-Vorkommen entwickelt.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2014) Environmental forcing of the Campeche cold-water coral province, southern Gulf of Mexico. Biogeosciences 11:1799–1815
    Hebbeln D, Wienberg C, Wintersteller P, Freiwald A, Becker M, Beuck L, Dullo W-C, G. Eberli GP, Glogowski S, Mato L, Forster L, Reyes-Bonilla H, Taviani M, and the MSM 20-4 shipboard scientific party
    (Siehe online unter https://doi.org/10.5194/bg-11-1799-2014)
  • (2015) The Eugen Seibold coral mounds offshore western Morocco: oceanographic and bathymetric boundary conditions of a newly discovered cold-water coral province. Geo-Marine Letters 1–13
    Glogowski S, Dullo W-C, Feldens P, Liebetrau L, von Reumont J, Hühnerbach V, Krastel S, Wynn RB, Flögel S
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1007/s00367-015-0405-7)
  • The Eugen Seibold coral mounds offshore western Morocco: oceanographic and bathymetric steering of a newly discovered cold-water coral province. EGU Vienna April 2015
    Glogowski S, Dullo W-C, Flögel S, Feldens P, Hühnerbach V, von Reumont J, Krastel S, Wynn RB, Liebetrau L
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1007/s00367-015-0405-7)
 
 

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