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Engel und Dämonen auf dem Boden der Tatsachen: Generalität und Mechanismen des Zusammenhangs zwischen Persönlichkeit und ethischem Verhalten
Antragsteller
Professor Benjamin E. Hilbig, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung
Förderung von 2011 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 209892318
Dieser Folgeantrag führt die zentralen Befunde des vorhergehenden Projekts fort. Das Originalprojekt untersuchte die Validität des Persönlichkeitsfaktors Honesty-Humility (dt. Ehrlichkeit-Bescheidenheit), wie er im kürzlich vorgestellten HEXACO-Persönlichkeitsmodell definiert wird. Ein zentraler Test war dabei, inwieweit Selbstberichte auf dem Honesty-Humility Faktor - entsprechend der zugrundeliegenden Theorie - tatsächliches ethisches bzw. ehrliches Verhalten vorhersagen. In einer Reihe verschiedener Experimente konnte das bisherige Forschungsprogramm konsistent und robust zeigen, dass Honesty-Humility (nicht aber andere basale Persönlichkeitseigenschaften) ehrliches Verhalten in etablierten verhaltensökonomischen Paradigmen in substanziellem Ausmaß positiv vorhersagt. Das beantragte Folgeprojekt greift diesen Befund auf, mit dem Ziel, weitere Erkenntnisse zu ethischem Verhalten im Allgemeinen sowie ein tiefergreifendes Verständnis des Zusammenhangs zwischen solchem Verhalten und Persönlichkeit im Speziellen bereitzustellen. Dementsprechend sollen sowohl die Generalität bzw. Rahmenbedingungen (wann tritt der Effekt auf), als auch die zugrundeliegenden psychologischen Mechanismen (warum tritt der Effekt auf) des beobachteten Effekts von Honesty-Humility untersucht werden - mit dem primären Ziel, die beteiligten psychologischen (d.h. sozialen, kognitiven und motivationalen) Prozesse aufzudecken. Als Grundlage skizziert und nutzt das vorgestellte Projekt ein theoretisches Rahmenmodell, welches die zentralen Komponenten ethischen Verhaltens basierend auf der aktuellen Befundlage in diesem Forschungsfeld spezifiziert. Durch gezielte experimentelle Manipulation dieser theoretisch fundierten Komponenten - und der Testung entsprechender Person-Situation-Interaktionen - prüft das Projekt eine Serie spezifischer Hypothesen dazu, wie genau Persönlichkeitseigenschaften (speziell Honesty-Humility) ethisches Verhalten beeinflussen und unter welchen Bedingungen (im Sinne realer Situationen) dies der Fall ist. Durch diverse paradigmatische Erweiterungen und neue Manipulationen können die Ergebnisse zudem das bisherige Wissen zu (un)ehrlichem Verhalten im Allgemeinen deutlich erweitern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Dänemark
Kooperationspartner
Professor Dr. Morten Moshagen; Professor Dr. Ingo Zettler