Neurobehavioral effects of cocaine and alcohol in per1 and per2 mutant mice
Final Report Abstract
Faszinierend ist der unerwartete Zusammenhang zwischen Gene unserer inneren Uhr und der Wirkung von Drogen. Neben einem Zusammenhang mit der Suchtentwicklung nach wiederholter Kokain- bzw. Morphingabe konnten wir auch einen Zusammenhang zwischen der Funktion der inneren Uhr und der Alkoholsuchtentwicklung bei Mäusen und auch bei Menschen aufzeigen. Mausmutanten, die ein defektes Gen {Per2) der inneren Uhr tragen, zeigen stark erhöhte Glutamatspiegel im Gehirn und erhöhte Alkoholaufnahme. Erhöhte Glutamatspiegel führen zu einer veränderten neuronalen Kommunikation im Gehirn und als Konsequenz trinken die Tiere deutlich mehr Alkohol. Ferner konnte gezeigt werden, dass sowohl erhöhte Glutamatspiegel als auch vermehrter Alkoholkonsum durch Acamprosat normalisiert werden. Interessanterweise zeigt sich auch beim Menschen, dass bestimmte genetische Varianten des humanen Per2 Gens mit erhöhtem Alkoholkonsum assoziiert sind. Diese Studie ist von großer klinischer Relevanz, da Per2 Gen-Modifikation und erhöhte Glutamatspiegel als Marker bei alkoholabhängigen Patienten eingesetzt werden könnten. Dies wäre besonders hilfreich bei Schichtarbeitern und Jetlag Probleme, bei denen erhöhter Alkoholkonsum und Missbrauch gehäuft vorkommen. Für eine verbesserte Therapie ist ferner das Ergebnis hilfreich, dass Tiere mit erhöhtem Glutamatspiegel besonders gut auf Acamprosatbehandlung ansprechen. Dies lässt sich direkt auf den Menschen übertragen. So könnte in Zukunft mit spektroskopischen Verfahren erhöhte Glutamatspiegel bei Patienten erfasst werden und die „Pharmakoresponse" für Acamprosat wesentlich gesteigert werden (PREDICT). Diese individuell adaptierte Therapie für Alkoholismus stellt ein Paradebeispiel für die moderne Medizin dar und zeigt, dass in Zukunft die maßgeschneiderte Pharmakotherapie der Weg ist, der zum Behandlungserfolg führen kann. Wir konnten ferner bei dem Per1 Gen eine interessante Umweltinteraktion aufzeigen, die durch einen neu identifizierten Transkriptionsfaktor vermittelt wird.
Publications
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