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Sinn und Spiel der Zeichen. Visuelle Poesie im Alten Ägypten
Antragsteller
Professor Dr. Ludwig D. Morenz
Fachliche Zuordnung
Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung
Förderung von 2005 bis 2008
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 20968905
Die aus der altägyptischen Kultur so vielfach bezeugte, weit über das normale Schrift-Bild hinausgehende Sinnanreicherung an Zeichen und ganze Texte wurde von der ägyptologischen Forschung nur am Rande behandelt und irreführend als „Kryptographie“ gefasst. Da diese zwischen Bild und Schrift oszillierenden Kommunikationsform nie auf Geheimhaltung (allenfalls ein Spiel mit der Ästhetik des Geheimnisses) zielte, sondern auf die Anreicherung der Botschaft mit supplementärem Sinn und die spielerische Ausreizung des ikonischen Potentials samt der sinnlichen Ähnlichkeit der Zeichen, wird eine präzisere, interdisziplinär anschlussfähige Begrifflichkeit eingeführt, die in dem Begriff Visuelle Poesie mündet. In dieser ersten komplexen Monographie, die einen Zeitraum von etwa 3000 Jahren behandelt, werden sowohl zahlreiche Erst- als auch Neuinterpretationen geboten. Von der breiten Materialbasis ausgehend, wird die Visuelle Poesie als ein charakteristisches Produkt der ägyptischen Bild-Schrift-Kultur gefasst und in ihren vielfachen kulturellen Vernetzungen und historischen Wandlungen dargestellt. Sie wird in ihren verschiedenen Spielarten und Verwendungsweisen grundsätzlich als eine symbolische Form der hohen Kultur Altägyptens interpretiert und zwischen den Polen 'Weltdeutung' und 'Spiel' verortet.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen