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PWuse2: Quantitative Analyse des Produktwerturteils als Entscheidung zum Ersatzkauf

Fachliche Zuordnung Produktionssystematik, Betriebswissenschaften, Qualitätsmanagement und Fabrikplanung
Förderung Förderung von 2011 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 209026841
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Obsoleszenz spielt für die Kundenzufriedenheit und übergeordnete Bewertung des Produkts eine große Rolle, insbesondere im Zuge der Nachkaufentscheidung. Die Relevanz für Unternehmen ist daher unmittelbar gegeben. Die Gestaltung von Produkten sollte sich nicht nur nach dem Neuzustand richten, sondern auch die Funktionalität und sensorische Qualität im Feld und v. a. zum Ende der Nutzungsdauer berücksichtigen. Ziel des Forschungsprojekts war es zu ergründen, welche Faktoren zur Alterungswahrnehmung von Produkten beitragen und welche Aspekte letztendlich zur Obsoleszenz aus Kundensicht führen. Im Rahmen von drei empirischen Untersuchungen konnten wichtige Erkenntnisse für die Obsoleszenzforschung gewonnen werden. Es lassen sich folgende Ergebnisse festhalten: Der Grund für Obsoleszenz (z. B. wirtschaftliche, technologische, psychologische Obsoleszenz oder Obsoleszenz durch technisch Ausfall) ist äußerst relevant für Kunden und dessen Wahrnehmung des Produkts: in vielen Fällen führt das Auftreten von relativer Obsoleszenz zum Markenwechsel beim Kunden. Technischer Ausfall als Obsoleszenzgrund wird vom Kunden nicht in dem Maße durch Abwanderung bestraft, sofern eine zeitliche Schwelle i. S. einer Mindestlebensdauer erreicht wird. D. h. in Bezug auf die erarbeiteten Ergebnisse, dass das Erreichen der technischen Lebensdauer von Staubsaugern dann wahrscheinlich nicht als negativ wahrgenommen wird, wenn das Produkt mindestens zehn Jahre gehalten hat. Des Weiteren konnte festgestellt werden, dass die Obsoleszenzwahrnehmung eines Produkts einen Einfluss auf die Bewertung des Nachkaufproduktes hat. D. h., wenn sich der Kunde der Tatsache bewusst ist, dass ein Produkt obsolet geworden ist (ungeachtet des Grundes), wird das Nachkaufprodukt wahrscheinlich besser wahrgenommen und bewertet, als wenn der Kunde das Auftreten von Obsoleszenz nicht präsent hat. Als Möglichkeit der Vorbeugung von Obsoleszenzwahrnehmung wurde untersucht, ob nutzergetriebene Customisierung in der Nutzungsphase zu einer „emotionalen Produktbindung“ führt und somit einen Einfluss auf die Nutzungsdauer hat. Anhand des Untersuchungsobjekts „Smartphones“ konnte ein solcher Zusammenhang jedoch nicht festgestellt werden. Im Rahmen einer empirischen Studie wurden die sensorischen Einflüsse auf die Obsoleszenzwahrnehmung untersucht. Durch Befragung von 100 Probanden wurde festgestellt, dass die visuelle Wahrnehmung wahrscheinlich die größte Rolle spielt bei der Alterungswahrnehmung von Produkten. Darüber hinaus konnte durch explizit unisensorische und multisensorische Vorlage von Testobjekten das Konzept der Multisensorischen Verstärkung in Bezug auf die Alterungs- und Obsoleszenzwahrnehmung bestätigt werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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