Heterogene Wechselkurserwartungen: Erwartungsbildung, Erwartungsfehler und der Zusammenhang mit weiteren Finanzmarkterwartungen
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Die Literatur zu Erwartungsbildung auf Devisenmärkten hat in der Vergangenheit aufgrund ihres Befunds von Irrationalität mehr Rätsel aufgegeben als Fragen beantwortet. Wie schon andere Forschergruppen suchen wir anhand längerer und disaggregierter Datensätze befriedigendere Antworten. Dabei durchziehen folgende drei Schlüsselthemen unsere Projektarbeit: Heterogenität zwischen Marktteilnehmern, Verzerrungen in der Erwartungsbildung sowie Güte von Trendprognosen. Wir untersuchen Heterogenität sowohl von der makroökonomischen (über Konsensuserwartungen sowie Dispersion) als auch von der mikroökonomischen Perspektive (Gruppenerwartungen sowie Individualerwartungen) und decken wichtige Separationskriterien auf, wie Analyseausrichtung (Fundamentalisten vs. Chartisten) sowie Prognoseerfolg ("Hot Hands" vs. "Cold Hands"). Des Weiteren analysieren wir die Erwartungsbildung im Hinblick auf systematische Verzerrungen. Diese zeigen sich in Verbindung mit fundamentalen Konzepten (PPP), technischer Analyse (Trendextrapolation) sowie dem unterliegenden Analysehorizont. Alles in allem enthüllen diese Arbeiten Struktur und damit Ansatzpunkte für ein besseres Verständnis der Erwartungsbildung. Heterogeneität ist dabei wichtig für ein angemessenes Verständnis, die Erwartungsfehler sind möglicherweise geringer als bisher meist angenommen und Prognosegüte hängt mit nachvollziehbaren Faktoren zusammen, wie bspw. der Güte anderer Finanzmarkterwartungen,
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
- Menkhoff, Lukas, Rafael R. Rebitzky und Michael Schröder, "Do dollar forecasters believe too much in PPP?", Applied Economics, Vol.40, 2008, S. 261-270.