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Der Wandel von Aurignacien zum Gravettien im Lichte wechselnder Formen der Mobilität. Vergleichende techno-ökonomische Analysen von Steingeräte-Inventaren

Antragsteller Dr. Luc Moreau
Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2012 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 208271080
 
Das Gravettien gehört zu den wichtigsten Phasen der Menschheitsgeschichte. Diese zwischen 30 und 21 ka 14C-BP datierende Epoche hat einige der entscheidenden sozio-ökonomischen Innovationen hervorgebracht, die für das Jungpaläolithikum insgesamt kennzeichnend sind. So zeugen die großen, intensiv genutzten Basislager, zuweilen in Vergesellschaftung mit Bestattungen von weitreichenden sozialen Netzwerken. Auch der erhöhte Anspruch an die Qualität der lithischen Rohstoffe in Verbindung mit einem zunehmenden Aufwand bei der Beschaffung von ortsfremden Rohmaterialien ist Ausdruck tiefgreifender sozio-ökonomischer Veränderungen.Die beabsichtigte Untersuchung geht davon aus, dass der Schlüssel zu den Ursachen dieser weitreichenden sozio-ökonomischen Veränderungen in veränderten Mobilitätsformen zu suchen ist. Zur Überprüfung dieser Hypothese sollen die Strategien der lithischen Rohmaterialbeschaffung- und Nutzung während des Gravettiens und dem dieser Periode vorausgehenden Aurignacien mittels techno-ökonomischer Analysen ausgewählter Steingeräte-Inventare ergründet werden.Aufbauend auf Ergebnissen, die für die Schwäbische Alb erarbeitet wurden, sollen Untersuchungen von Fundplätzen im Zeitraum 32-27 ka 14C-BP - Stratzing/Krems-Rehberg (Fläche 1992/1993) (Österreich), Willendorf II-4 und II-5 (Österreich), Potocka Zijalka (Slowenien) und Maisières-Canal (Champs de Fouilles) (Belgien) - die Deutung von Variabilität zwischen jungpaläolithischen Steingeräte-Inventaren in ein neues Licht rücken.Basierend auf den Ergebnissen dieser Untersuchungen werden die bislang stark kulturhistorisch geprägten Modelle zum Aufkommen der tiefgreifenden sozio-ökonomischen Veränderungen zwischen Aurignacien und Gravettien hinterfragt und überprüft.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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