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Neuaramäische Morphosyntax im areallinguistischen Kontext
Antragstellerin
Professorin Dr. Eleanor Coghill
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung
Förderung von 2011 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 207010872
Ziel des Projekts ist, die Morphosyntax einer Auswahl nordost-neuaramäischer Dialekte zu dokumentieren und zu untersuchen, wobei der Schwerpunkt auf ihrer Rolle innerhalb eines Sprachbunds liegt. Die NENA-Dialekte sind eine sehr vielfältige Gruppe von Sprachen, die von christlichen und jüdischen Gemeinden gesprochen werden, die aus dem Nord-Irak und den angrenzenden Ländern stammen. Da Aramäisch schon seit dreitausend Jahren schriftlich dokumentiert ist, ist es von großer Bedeutung für die historische Sprachwissenschaft. Seit kurzem wächst das Interesse an den modernen Dialekten des Aramäischen im Hinblick auf ihr Potential zu einem besseren Verständnis von Sprachkontakt beizutragen: Die NENA-Dialekte sind Mitglieder eines Sprachbunds, in dem sich Sprachen in langfristigem Kontakt im Laufe der Zeit einander angenähert haben. Alle NENA-Dialekte haben sich infolgedessen strukturell stark verändert, variieren jedoch untereinander stark in Bezug auf die jeweilige Art der Annäherung.Das Hauptziel des Projekts ist es, diejenigen Strukturen in den neuaramäischen Dialekten zu identifizieren, die als Nachbildung von Strukturen aus Nachbarsprachen entstanden sind. Wir werden die Mechanismen, die hinter solchen Entwicklungen stehen, sowie ihre Motivation untersuchen. Zudem werden die soziolinguistischen Szenarien, die zur Herausbildung des Sprachbunds geführt haben, untersucht. Damit trägt das Projekt dazu bei, Neuaramäisch, das der Allgemeinen Sprachwissenschaft bisher nicht zugänglich war, einem größeren Kreis zu erschließen. Außerdem treibt es die dringend notwendige Dokumentation der stark gefährdeten aramäischen Dialekte voran.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen