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Digitalisierung / Erschließung von Objekten: Digitales Archiv zur Archäologie und Umweltgeschichte des nordöstlichen und südwestlichen Afrika

Antragsteller Dr. Tilman Lenssen-Erz (†)
Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2012 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 203805410
 
Seit über fünfzig Jahren findet am Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität zu Köln archäologische Forschung in Afrika statt. Neben der 1963 begonnenen Felsbildforschung in Namibia etablierte sich mit Anfang der 1980er Jahre Nordostafrika als zweite Schwerpunktregion - beides Gebiete, die bis dahin weitgehend terra incognita prähistorischer Forschung waren. Das Augenmerk der verschiedenen Projekte lag neben der Felskunst besonders auf den Mensch-Umwelt-Beziehungen. International bekannte Projekte sind u.a. die von der DFG geförderten Forschungsunternehmen 'Felsbilder im Hohen Brandberg" (1977-2006) und 'Besiedlungsgeschichte der Ost-Sahara" (1979-1993) oder der Sonderforschungsbereich 389 'ACACIA' (1995-2007). Die seit 1984 bestehende 'Forschungsstelle Afrika" des Instituts beherbergt umfassende Sammlungen von Funden, Grabungsdokumentationen, Fundzeichnungen und Fotos dieser Großprojekte, wie auch Material aus etlichen Einzelunternehmen. Hinzu kommen Dokumente und Fundsammlungen, die von außen an das Institut gelangten. All diese Zeugnisse afrikanischer Archäologie und Umweltgeschichte sind von hohem internationalem Interesse. Zwar liegen wesentliche Ergebnisse der großen Forschungsprojekte bereits publiziert vor (15 großformatige Monographien zur Felskunst des südlichen Afrika und deren archäologischem Kontext, sowie zehn Bände zur holozänen Prähistorie Nordostafrikas), doch fehlt bis heute eine dauerhafte und einheitliche Archivierung der gesamten grundlegenden Bestände, darunter zahlreiche, noch unveröffentlichte Grabungsmaterialien. In dem 2012 begonnenen DFG-Projekt AAArC 'African Archaeology Archive Cologne' werden diese nun nach neuestem Stand der Technologie digital archiviert. In Zusammenarbeit mit dem Online Archiv des Kölner Archäologischen Instituts, ARACHNE, wurden bereits umfangreiche Teile der Sammlungen digital gesichert und in dem Open Access Archiv der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Bei dem Archiv handelt es sich nicht nur um eine Bild-Datenbank, sondern auch um eine umfassende Vorlage von Daten und Dokumentationen, die diese für eine archäologische Bearbeitung erschließen. Digitalisate in anderen Formaten als Bilder erfordern jedoch besondere Entwicklungen, um sie auf demselben Niveau zugänglich zu machen wie Bilder. Daher werden weitere 18 Monate Fördermittel beantragt, um die volle Funktionalität und umfassende Operabilität von AAArC zu erreichen. So werden durch die Abrufmöglichkeit aus einer dauerhaft zugänglichen Datenbank Materialien und Dokumente der wissenschaftlichen Gemeinschaft, besonders aber Kollegen und Studenten in den afrikanischen Partnerländern, zur Verfügung gestellt Zugleich wird damit die Chance genutzt, teilweise einzigartige Fotografien, deren älteste von 1947 stammen, vor dem Verfall zu bewahren.
DFG-Verfahren Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
 
 

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