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Libertas philosophandi. Das Problem der Denkfreiheit in der deutschen Aufklärung
Antragsteller
Dr. Kay Zenker
Fachliche Zuordnung
Geschichte der Philosophie
Förderung
Förderung von 2012 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 203464309
Mit der vorliegenden Dissertation wird eine geistesgeschichtliche Untersuchung der Auseinandersetzung mit dem Problem der Denkfreiheit vorgelegt, die Ihre Ursprünge und Verläufe seit dem 16. Jahrhundert einbezieht Außerdeutsche Einflüsse werden ebenso berücksichtigt wie politische, Institutionen- und religionsgeschichtliche Kontexte. Im Zentrum steht die Analyse bekannter, aber v.a. auch bislang unerforschter Schriften des 16., 17. und 18. Jahrhundert. Ausgehend von dieser Analyse wird die geläufige Auffassung, dass das Menschenrecht auf Denkfreiheit eine Errungenschaft der Aufklärung sei, hinterfragt. Es wird (1.) gezeigt, dass die Debatte über die Denkfreiheit kein spezifisches Charakteristikum der Aufklärungsbewegung gewesen ist, sondern in ihr lediglich, wenngleich intensiviert, fortgeführt wurde, dass sie aber (2.) im Zeitalter der Aufklärung - v.a. durch außerdeutsche Entwicklungen (Cartesianismus, Spinozismus, englische Freidenker) angeregt - zentralen Wandlungen unterworfen war. Es wird (3.) nachgewiesen, dass die Denkfreiheitsdebatte in Deutschland auch im 18. Jahrhundert maßgeblich theologisch bestimmt blieb und auch von Seiten der Aufklärer weitestgehend konservative Positionen eingenommen wurden. Es zeigt sich (4.), dass die praktische Durchsetzung der Denkfreiheit als Menschenrecht im Zeitalter der Aufklärung in Deutschland nicht erfolgte, aber die theoretische Basis dieser Durchsetzung, die bis in die Gegenwart hinein bedeutsam geblieben ist, in jener Zelt gelegt worden ist.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen