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Adulte Neurogenese im menschlichen Zentralnervensystem nach Schlaganfall - eine Untersuchung mit der neuen Methodik der retrospektiven Radiocarbon-basierten Bestimmung des Geburtsdatums von Zellen
Antragsteller
Professor Dr. Hagen Bernhard Huttner
Fachliche Zuordnung
Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung
Förderung von 2011 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 203302584
Im Gegensatz zu einer lang gehegten Auffassung ist nunmehr klar, dass Nervenzellen auch im Zentralnervensystem erwachsener Menschen in bestimmten Regionen stetig neu gebildet werden, insbesondere im Hippocampus. Diese Entdeckung der adulten Neurogenese eröffnet die Möglichkeit, dass schlafende neurale Stammzellen auch in vielen anderen Regionen des erwachsenen menschlichen Gehirns vorkommen und bei neurologischen Erkrankungen bzw. Trauma, vor allem Schlaganfall, aktiviert werden könnten. Vor kurzem wurde eine einfallsreiche Methodik der Radiocarbon-Datierung des Alters von Zellen entwickelt. Diese neue Verfahren nutzt die Kenntnis der drastisch veränderten 14C Werte in biologischem Material aufgrund der oberirdischen Atombombentests während des Kalten Krieges aus und erlaubt es, das Alter der DNS in Zellen mithilfe von Teilchenbeschleuniger-Massenspektrometrie zu bestimmen. Im vorliegenden Forschungsvorhaben soll diese neue Methodologie angewendet werden um zu klären, (1) in welchen Regionen des erwachsenen Gehirns gesunder Menschen adulte Neurogenese vorkommt, und (2) inwieweit adulte Neurogenese durch neurologische Erkrankungen bzw. Trauma, insbesondere Schlaganfall, induziert wird. Ein wesentlicher Aspekt dieser Untersuchungen wird sein, die Ergebnisse zur adulten Neurogenese mit dem jeweiligen klinischen Verlauf zu korrelieren, um so Aufschlüsse über den Beitrag adulter Neurogenese zur funktionalen Gesundung zu erhalten. Dies komplementierend soll eine mögliche Aktivierung neuraler Stamm- und Vorläuferzellen durch die Analyse von Membranvesikeln im Liquor untersucht werden, ein Verfahren, das auf jüngsten Ergebnissen des Antragstellers basiert. Das übergreifende Ziel des Forschungsvorhabens ist es, mithilfe von neuer und innovativer Methodologie eine Kartierung der Zellerneuerung im menschlichen Zentralnervensystem in physiologischen und pathologischen Zuständen zu erhalten, um grundlegende Informationen für die Entwicklung regenerativer Therapien beizusteuern.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Schweden
Gastgeber
Professor Dr. Jonas Frisén