Digitalisierung / Erschließung von Objekten: Aufbau eines webbasierten Systems zur Erschließung, Digitalisierung und Visualisierung des Bestandes der Brennstoffgeologischen Sammlung an der TU Bergakademie Freiberg
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Fast seit der Gründung der Bergakademie Freiberg im Jahre 1765 spielte das Fachgebiet Brennstoffgeologie eine wichtige Rolle in Lehre und Forschung. Seit 1927 wurden Proben, der zum Teil noch aus der Geognostischen Sammlung des Abraham Gottlob Werner (1749-1817) und von seinen Nachfolgern stammten, aber auch zahlreiche neu gesammelte oder zugesandte Objekte, in einer Brennstoffgeologischen Sammlung zusammengefasst, die als Forschungs- und Lehrsammlung des neugegründeten Instituts für Brennstoffgeologie diente. Neben Energierohstoffen wie Braun- und Steinkohle, Torf und Erdöl, Ölsand und Ölschiefer gehören heute zahlreiche Nebengesteinsproben, aber auch Veredlungsprodukte wie Briketts oder raffinierte Öle, Pflanzenfossilien und Herbarblätter, Dokumente wie historische Photographien, Diapositive, Zeichnungen und Briefe, Berichte und sogar Kunstobjekte zur Brennstoffgeologischen Sammlung. Damit zeichnet sie auf einzigartige Weise den Weg von der Entstehung über Erkundung, Gewinnung und Verarbeitung bis zur Nutzung fossiler Brennstoffe nach. Nicht mehr zugängliche Lagerstätten, z.B. ausgekohlte und geflutete Tagebaue, können über sie charakterisiert werden; Rekonstruktionen fossiler Lebensräume sind ebenso möglich wie moderne Forschungen zur Nutzungsmöglichkeiten der Kohle als chemischer Rohstoff für das Nach-Erdöl-Zeitalter. In dem Pilotprojekt konnte ein kleiner Teil der Brennstoffgeologischen Sammlung erschlossen und digitalisiert werden. Dabei wurde auf besonders gut dokumentierte oder historisch besonders wertvolle Gesteinsproben und den historisch bedeutsamsten Teil des Herbars fokussiert. Insgesamt sind 870 Sammlungsobjekte digitalisiert worden, wobei viele der Objekte aus mehreren zusammengehörenden Teilen bestehen. Die Sammlungsobjekte sind mit ihren stofflichen Merkmalen, der Bezeichnung und allen verfügbaren Angaben in einer Datenbank erfasst und hochauflösend photographiert worden; soweit möglich, wurden Informationen zu geographischer Herkunft und stratigraphischem Alter der Objekte sowie zu deren Geschichte recherchiert. Diese Informationen sind in Form von Subdatenbanken bzw. Thesauri abgelegt: einmal angelegt, können sie für eine beliebige Zahl von Objekten genutzt werden. Die Daten und Digitalisate sollen in dem vom Forschungsinstitut und Naturmuseum Senckenberg entwickelten Datenbanksystem AQUiLA verwaltet und präsentiert werden. Dieses browserbasierte, auf Open-Access-Philosophie beruhende Datenbanksystem wird im Rahmen eines Weiterleitungsvertrages an geowissenschaftliche Anforderungen angepasst und soll zur internen Verwaltung wie für den Zugriff durch externe Interessenten online verfügbar sein. Die Arbeiten dazu laufen im DFG-Projekt „Geo- und montanwissenschaftliche Sammlungen in Freiberg und Dresden“ in Abstimmung mit den Bearbeitern der einzelnen Sammlungen.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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(2014): Coal, petroleum and leaves – the Fossil Fuel Geology collection at the TU Bergakademie Freiberg. – Gudrun Wolfschmidt (ed.): Enhancing University Heritage-Based Research. XV Universeum Network Meeting, 12.– 14.06.2014, Hamburg. Booklet of Abstracts: 53
Gaitzsch, B., Kogan, I. & Volkmann, N.
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(2014): Freiberg University makes fossils and coal available via the Internet. – Gudrun Wolfschmidt (ed.): Enhancing University Heritage-Based Research. XV Universeum Network Meeting.12.–14.06.2014, Hamburg. Booklet of Abstracts: 20
Kogan, I. & Gaitzsch, B.
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(2014): Von einer Energiewende zur nächsten: die Brennstoffgeologische Sammlung an der TU Bergakademie Freiberg zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. – 3. Internationales Hanns-Bruno-Geinitz- Symposium, 16.–18.10.2014, Dresden. Geologica Saxonica 60(2): 320
Kogan, I., Gaitzsch, B. & Volkmann, N.
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(2015): Die Brennstoffgeologische Sammlung. – Jörg Zaun (ed.): Bergakademische Schätze. Die Sammlungen der Technischen Universität Bergakademie Freiberg: 92–97
Gaitzsch, B. & Heide, G.