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Sexuelle Selektion und parentale Brutpflege: eine Synthese

Fachliche Zuordnung Biologie des Verhaltens und der Sinne
Förderung Förderung von 2011 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 202787036
 
Die Theorien der Sexuellen Selektion und der Parentalen Brutpflege sind etablierte Theorien in den Verhaltenswissenschaften, welche sich jeweils mit der adaptiven Bedeutung von Brutpflege- und Partnerwahlstrategien beschäftigen. Beide Theorien wurden bislang unabhängig voneinander entwickelt. Allerdings legen theoretische und empirische Forschung nahe, dass starke Wechselwirkungen zwischen Partnerwahl- und Brutpflegeentscheidungen bestehen. Bei Männchen, existiert oft ein trade-off zwischen ihrer Attraktivität und dem paternalen Investment. Weibchen sollten auf solche konditionalen Strategien der Männchen bei der Partnerwahl reagieren, z.B. wenn attraktive Männchen ihr paternales Investment reduzieren. In diesem Projekt soll die (Ko-) Evolution von Partnerwahl und parentalen Strategien von Männchen und Weibchen mittels theoretischer Modelle untersucht werden. Dazu wird eine Reihe von evolutionären Modellen mit zunehmender Komplexität entwickelt. Zuerst wird die optimale Strategie von Männchen untersucht, wenn Weibchen konstante Präferenzen bei der Partnerwahl zeigen. Im nächsten Schritt wird die Evolution weiblicher Paarungspräferenzen modelliert, wenn sowohl indirekte ("gute Gene") als auch direkte ("paternale Brutpflege") Vorteile für die Weibchen eine Rolle spielen. Des Weiteren werden die daraus resultierenden ko-evolutionären Dynamiken modelliert, d.h. wenn Weibchenpräferenzen und (konditionale) Männchenstrategien gemeinsam evolvieren. In einem letzten Schritt wird beidseitige Partnerwahl und biparentale Brutpflege in die Modelle einbezogen, bei denen auch Männchen Parterwahlpräferenzen zeigen, und bei Weibchen ein trade-off zwischen Attraktivität und Brutpflege zu erwarten ist. Die Modellvoraussagen bezüglich beidseitiger Paarungssysteme werden darüber hinaus mit bestehenden experimentellen Daten bezüglich des Paarungsverhaltens und biparentaler Brutpflege bei der sozial monogamen Cichlidenart Pelvicachromis taeniatus überprüft.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Niederlande
 
 

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